Neue Verbindungen nach Friedrichshafen, Ulm und Tübingen kommen nicht wie geplant
Die erneute Verschiebung des Starts von Stuttgart 21 wirkt sich auch auf die ursprünglich angekündigten großen Änderungen im Bahnliniennetzauf der Residenzbahn aus, teilt der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert im Nachgang der heutigen Fragestunde des Landtags mit. In dieser hatte Schweickert nachgefragt, welche Auswirkungen die Stuttgart 21-Probleme auf den Zugverkehr im Enzkreis haben werden. Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer erklärte daraufhin, dass sich am bisherigen Linienkonzept bis zum neuen Starttermin nichts ändern werde. Die neuen Verbindungen nach Friedrichshafen, Ulm und Tübingen werden damit erst kommen, wenn der neue Stuttgarter Tiefbahnhof in Betrieb geht. „Für die Fahrgäste in der Region bedeutet das, dass das seit Jahren anhaltende Chaos aus Verspätungen und Zugausfällen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über 2026 hinaus anhalten wird. Ich erwarte von der Deutschen Bahn deshalb, dass sie alles dafür tut, dass Stuttgart 21 schnellstmöglich an den Start gehen kann und das Chaos nicht noch über Jahre anhält“, erklärt der Enzkreisabgeordnete dazu.
Ähnliche Erwartungen äußerte auch die Staatssekretärin. So habe die Landesregierung auch Wochen nach Bekanntgabe der erneuten Verschiebung noch keine Informationen darüber, was der neue Starttermin sein solle und wie es mit der Baustelle weitergehe. Man hoffe in einer Sitzung des Lenkungskreises am 15. Dezember weitere Informationen zu erhalten und werde Druck auf die Deutsche Bahn ausüben, um fahrgastfreundliche Lösungen zu erreichen, so Zimmer. Ohne einen aktuellen Informationsstand könne das Land jedoch keine weiteren Planungen vornehmen. Klar sei jedoch, dass vor dem Start von Stuttgart 21 keine weiteren Einzelmaßnahmen für Verbesserungen im Bahnverkehr möglich seien, dies lasse die bisherige Infrastruktur nicht zu.
Vor diesem Hintergrund kritisiert auch Schweickert zum wiederholten Mal die Kommunikation der Deutschen Bahn. „Schon bei den kurzfristigen Ankündigungen von Baustellen ist die Bahn immer wieder negativ aufgefallen und hat für zusätzliche Probleme gesorgt. Auch jetzt werden die Betroffenen vor Ort wieder wochenlang im Regen stehengelassen. Die Fahrgäste haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie es weitergehen soll. Das Vertrauen in den Bahnverkehr hat in den vergangenen Jahren schon genug gelitten“, so Schweickert
