Enzkreisabgeordneter fordert Umplanungen im Bereich Pforzheim-Ost
Im Nachgang der heutigen Sitzung des Projektbegleitkreises zeigt sich der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert weiterhin kritisch gegenüber dem weiteren Ablauf des A 8-Ausbaus, nachdem die Autobahn GmbH heute mitgeteilt hatte, dass das Gesamtprojekt erst Ende 2027 fertiggestellt werden würde und sich auch die Kosten nochmals erhöhen werden. „Damit ist jetzt endgültig klar, dass wir bisher mindestens ein Jahr verloren haben und auch der schon drastisch erhöhte Kostenrahmen von 340 Millionen Euro nicht ausreicht. Mir gegenüber wurde von einem mindestens zweistelligen Millionenbetrag gesprochen, der zusätzlich benötigt wird“, so Schweickert.
Für große Diskussionen sorgte außerdem der von der Autobahn GmbH für Anfang 2026 angekündigte große Meilenstein der Verkehrsumlegung auf die neue Richtungsfahrbahn Stuttgart. In diesem Zuge wird nämlich die bislang offene Auf- und Abfahrt in Fahrtrichtung Karlsruhe für mehr als ein Jahr gesperrt. Im Gegenzug erfolgt die Öffnung der Anschlussstelle in Fahrtrichtung Stuttgart. Allerdings soll nach den aktuellen Planungen eine Auffahrt nur aus Richtung Niefern möglich sein. Wer von Pforzheim kommend auf die Autobahn auffahren möchte, müsste weiterhin auf die benachbarten Anschlussstellen ausweichen oder in Niefern wenden. Die Einrichtung einer Linksabbiegerspur sei bisher nicht geplant, so die Autobahn GmbH. „Ich halte das für einen großen Fehler, der das schon jetzt oft zu bestaunende Verkehrschaos nur weiter verstetigt“, macht Schweickert seinen Unmut darüber mit Blick auf die analog schon heute bestehende Situation der Auffahrt nach Karlsruhe deutlich. „Rückstaus durch illegale Linksabbieger oder den Verkehr, der in Niefern wendet, sind praktisch an der Tagesordnung. Dabei hätte man auf der westlichen Seite der Autobahn ausreichend Platz für eine Linksabbiegerspur. Ich erwarte deshalb, dass man die verbleibende Zeit nutzt, um hier noch einmal umzuplanen und eine echte Verbesserung der aktuellen Situation erreicht“, so der Enzkreisabgeordnete weiter.
Unzufrieden zeigt er sich auch mit dem Fortschritt der Überführung der K 4500. Denn nachdem die Brücke zunächst vorzeitig abgerissen und Mitte 2025 fertiggestellt sein sollte, konnte die Autobahn GmbH heute mitteilen, dass die Ausführungsplanung nun fertig sei und die Brücke dann bis Ende 2026 in Betrieb genommen werden könne. „Das bedeutet am Ende eine Sperrung von vier Jahren für diese wichtige Ausweichstrecke. Die Konsequenzen sind aktuell zu spüren, nachdem die Strecke zwischen Öschelbronn und Wurmberg ebenfalls gesperrt ist. Und dies ist nur ein Beispiel dafür, wie sich die Autobahnbaustelle auf die umliegenden Orte auswirkt. Der Kreis und die Kommunen können es sich schlicht nicht leisten, wichtige Projekte wegen des A 8-Ausbaus sechs Jahre oder möglicherweise sogar noch länger auf Eis zu legen“, macht Schweickert auf die weitreichenden Auswirkungen aufmerksam.