Nachdem er bereits im Nachgang des Projektbegleitkreises im Juni scharfe Kritik an den Plänen der Autobahn GmbH für die A 8-Anschlussstelle Pforzheim-Ost geübt hatte, hat der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert nun am vergangenen Donnerstag auch in der Fragestunde des Landtags bei Verkehrsminister Winfried Hermann um Unterstützung für die Einrichtung einer Linksabbiegerspur aus Fahrtrichtung Pforzheim für die nächste Bauphase ab Anfang 2026 geworben, in der der Verkehr auf die künftige Fahrbahn in Richtung Stuttgart umgelegt werden soll. Bislang plant die Autobahn GmbH ab diesem Zeitpunkt zwar die Öffnung der Anschlussstelle in Fahrtrichtung Stuttgart, eine Auffahrt soll jedoch nur von Niefern kommend möglich sein. Von Pforzheim kommender Verkehr müsste währenddessen analog zur heutigen Situation weiter in Niefern wenden. Parallel müssen zudem die Auf- und Abfahrt in Richtung Karlsruhe nochmals gesperrt werden. Dies sei ein großer Fehler, hatte Schweickert schließlich schon vor Wochen gesagt. „Das bisherige Verkehrschaos wird weiter verstetigt. Hinzu kommen regelmäßige Auffahrunfälle, die auch durch illegale Linksabbieger verursacht werden. Meines Erachtens gibt es genug Platz für eine Linksabbiegerspur westlich der A 8“, betont der Liberale deshalb nochmals.
Wenig Rückendeckung erhielt er jedoch vom grünen Landesverkehrsminister, der zwar die Komplexität der Baustelle und die großen Auswirkungen auf die umliegenden Verkehrsachsen anerkannte, sich jedoch in seinen Ausführungen weitgehend auf Aussagen der Autobahn GmbH berief. So gebe es dort entgegen Schweickerts Meinung nicht genügend Platz für eine Linksabbiegerspur. Auch der Umweg für das Wendemanöver sei zumutbar, das sehe er auch persönlich so, so Hermann. Die Autobahngesellschaft habe ihm jedoch zugesagt, mit den Hauptauftragnehmern erörtern zu wollen, ob eine temporäre Öffnung der gesperrten Auffahrt während der Bauphase zumindest teilweise realisiert werden könne. Eine Aussage dazu werde der Projektbegleitkreis spätestens Ende des Jahres erhalten. Wie genau dies gemeint sei und von welchen Zeiträumen die Rede ist, konnte der Minister jedoch nicht weiter erläutern. Schweickert sieht die Aussagen jedenfalls mit großer Skepsis: „Ich glaube nicht, dass die Autobahn GmbH sich zu einer großen Lösung durchringen kann. Es wäre jedenfalls nicht das erste Mal, dass man eine Prüfung verspricht und am Ende zum Ergebnis kommt, dass man doch nichts machen kann.“
Der Enzkreisabgeordnete drängte mit Blick auf die regelmäßigen Unfälle in dem Bereich deshalb nochmals darauf, den Kontakt zu den Polizeibehörden zu suchen und dies in die Prüfung mit einzubeziehen. Immerhin diesen Punkt wollte Hermann dann auch nochmal mitnehmen. Gegebenenfalls könne es auch sinnvoll sein, wenn die Polizei dort Kontrollen vornehme, um die Verkehrsteilnehmer dafür zu sensibilisieren, dass die Auffahrt auf die A 8 aus Richtung Pforzheim nun einmal nicht erlaubt sei.