Verkehrsminister lehnt Wurmberger Wünsche bezüglich der Landesstraße L 1135 ab

Wer heute von Pforzheim über die L 1135 nach Wurmberg fährt, wird es sicher wahrnehmen. Zum einen wird der Platz im Bereich der A 8-Anschlussstelle Pforzheim-Süd von vielen Pendlerinnen und Pendlern als Park- und Mitfahrparkplatz genutzt und zum anderen lässt der Zustand, der regelmäßig als Umfahrung des A 8-Staus genutzten Straße,immer weiter zu wünschen übrig. Kaum verwunderlich war es deshalb, dass der Wurmberger Bürgermeister Jörg-Michael Teply während eines Austauschs mit dem FDP-Enzkreisabgeordneten Prof. Dr. Erik Schweickert den Wunsch äußerte, doch einen regulären P+M-Parkplatz einzurichten und dafür Sorge zu tragen, dass die Straße zeitnah nach dem Ende des A 8-Ausbaus saniert wird. Darüber hinaus, so Teply, wünsche sich die Gemeinde die Einrichtung einer Bushaltestelle für das Gewerbegebiet Dachstein direkt an der Landesstraße, um eine bessere ÖPNV-Anbindung erreichen zu können als über die im Gewerbegebiet befindliche Buswendeschleife.

Auf wenig Resonanz stoßen die Wurmberger Wünsche jedoch im Landesverkehrsministerium, wie Schweickert nun mitteilt. Der Extremfall sei hier die notwendige Sanierung der Straße. In einem Schreiben berichtet Verkehrsminister Winfried Hermann dem Enzkreisabgeordneten hierzu, dass er eine baldige Sanierung nicht zusagen könne. Zwar habe schon die im Jahr 2020 angefertigte Zustandserfassung eine Erhaltungsbedürftigkeit der Fahrbahn ergeben, in das laufende Erhaltungsmanagement 2022-2025 habe die Straße es jedoch nicht geschafft. Ob sie es in das kommende Erhaltungsmanagement Landesstraßen 2026-2029 schaffe, könne sein Haus jedoch frühestens Anfang 2026 sagen. Damit, so Schweickert, sei eine zeitnahe Sanierung der Straße nach Abschluss des A 8-Ausbaus nicht garantiert. „Wenn die Straße nicht in das neue Erhaltungsmanagement aufgenommen wird, kann eine Sanierung also frühestens 2-3 Jahre nach Abschluss des Autobahnausbaus und somit mindestens zehn Jahre nach Feststellung der Erhaltungsbedürftigkeit erfolgen. Damit setzt sich fort, was bereits an anderen Straßen im Enzkreis zu beobachten war. Wenn man ewig wartet, wird es mit einer einfachen Fahrbahndeckensanierung aber keinesfalls mehr getan sein“, kritisiert der Enzkreisabgeordnete.

Bezüglich der Einrichtung eines P+M-Platzes, erklärt Hermann in seinem Schreiben wiederum, dass dies bereits 2013 geprüft worden sei, der Parkplatz jedoch wegen der Nähe zu den bestehenden Lichtsignalanlagen erhebliche Probleme verursacht hätte. Zudem liege die Zuständigkeit für die Autobahnen mittlerweile vollumfänglich bei der Autobahn GmbH, sodass das Thema nun dort angesiedelt sei. Auf mögliche Alternativen im näheren Umkreis der Anschlussstelle für die dann wiederum das Land zuständig wäre, geht Hermann jedoch nichtweiter ein.

Auch die Einrichtung einer Bushaltestelle entlang der L 1135 lehnt der Minister im Einvernehmen mit der Straßenverkehrsbehörde des Enzkreises unter Verweis auf die mögliche Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit ab, auch wenn er einräumt, dass das Gewerbegebiet tatsächlich schneller an den ÖPNV angebunden werden könnte. Das Vorhaben sei zudem ebenfalls schon einmal im Rahmen der Radwegsplanung geprüft worden, am Ergebnis habe sich bis heute jedoch nichts geändert. Eine Verlegung des im Gewerbegebiet liegenden Bushalts bewerte man entsprechend auch „derzeit zurückhaltend“.

Schweickert kritisiert deshalb die fehlende Ideenbereitschaft Hermanns. „Es ist offensichtlich, dass dieser Minister bereits den Blick auf sein politisches Karriereende wirft und jegliche Tatkraft schon vor dem Ende seiner Amtszeit verloren hat. Es wird Zeit, dass eine neue Regierung die Verkehrspolitik wieder voranbringt“, so der Liberale.