FDP beantragt keine weiteren Ausgaben für „Wohnen im Norden“ Nach jetzigen Plänen ist Gebiet nicht entwässerbar!

Bevor nicht geklärt ist, wie das geplante Gebiet „Wohnen im Norden“ entwässert wird, sieht die FDP-Fraktion im Gemeinderat weitere Aufträge an Dienstleister für dieses Projekt als Geldverschwendung an. Der Fraktionsvorsitzende der FDP, Hans-Ulrich Rülke, bezeichnet das auf Eis legen des Projekts daher als ein Gebot der Vernunft. „Für die Projektierung des insgesamt 150 Hektar großen Plangebietes nördlich der Hachelallee fehlt als wesentliche Grundlage das tragfähige Entwässerungskonzept. Unklar ist, wie die anfallenden Mengen von Schmutzwasser und Niederschlagswasser aus dem Gebiet befördert werden,“ so Rülke wörtlich. Zuerst müsse ein tragfähiges Konzept vorgelegt werden, ehe knappe Geldmittel für Masterplan, Regiebuch und Roadmap ausgegeben werden.

Aus Sicht von Experten reiche eine modular arbeitende geplante Pumpstation „Am Waisenrain“ nicht aus, die Abwässer der Rastanlagen „Kämpfelbach“ an der A 8 und das Plangebiet Riebergle, Remisweg, Hinterer Hachel und Kutscherweg, das für 15.000 bis 30.000 Einwohner dimensioniert ist, zu entwässern. Bereits an der anfallenden Schmutzwassermenge habe sie „zu schlucken“. Größere Niederschlagsmengen werde es nicht verarbeiten können. Wenn dann mittelfristig das Pumpwerk „Unterer Wolfsberg“ abgeschaltet werde und „Am Waisenrain“ das von dort zufließende Abwasser verarbeiten müsse, „verschlucke“ sich das neue Pumpwerk. Ein weiteres Problem seien die Druckleitungen und die Kapazitäten der Kanalisation, die das Abwasser der Kläranlage an der Enz zuführen.
Schließlich sei ungeklärt, ob die Deutsche Bahn eine Unterführung der Abwasserleitungen von der Station „Unterer Wolfsberg“ unter ihren Bahngleisen genehmigen kann. Die FDP-Fraktion vermutet, dass sich die Verhandlungen wegen der technischen Komplexität über Jahre hinziehen werden – mit ungewissem Ausgang. „Die Fraktion stellt daher den Antrag, bereits erteilte Aufträge unverzüglich abzuschließen und abzurechnen. Erst wenn dem Gemeinderat ein tragbares und tatsächlich realisierbares Entwässerungskonzept vorgelegt wird, kann dieser ruhigen Gewissens Mittel freigeben“, so der Haushaltsexperte der Fraktion, Janis Wisandt.