FDP-Fraktion: Kein gemeinsamer Nahverkehr mehr mit Enzkreis! Nach Unwahrheiten und Dilettantismus von Landrat und Kreisverwaltung soll Pforzheim sich Stuttgarter oder Karlsruher Verkehrsverbund anschließen

Die FDP-Gemeinderatsfraktion der Stadt Pforzheim kündigt an, keinen Vorlagen mehr zuzustimmen, die einen gemeinsamen öffentlichen Personennahverkehr der Stadt Pforzheim mit dem Enzkreis betreffen. „Unser Vertrauen in den Enzkreis ist beim Thema Nahverkehr tief erschüttert“, begründet der Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke den Schritt der Pforzheimer Liberalen. „Die Verwaltung von Pforzheim hat sich beim Thema Busvergaben nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Was aber der Enzkreis abgeliefert hat, schlägt dem Fass den Boden aus. Ein Landrat, der die eigenen Kreisräte und die Kooperationspartner aus dem Nachbarkreis hinters Licht führt, eine völlig überforderte Kreisverwaltung, ein arroganter und verächtlicher  Umgang mit mittelständischen Unternehmen und in der Folge ein enorm teurer Scherbenhaufen haben uns dazu bewogen, dem Enzkreis in dieser Angelegenheit unser Vertrauen zu entziehen“, so Rülke. Auch fürchte man in die Amtshaftung zu kommen; so wie da gearbeitet werde. Meterweise Aktenordner habe man gesichtet, um nachvollziehen zu können, welche Fehlerkette in der Enzkreisverwaltung ihren auch für Pforzheim verhängnisvollen Anfang genommen habe. Vermutlich aus gutem Grund habe die Pforzheimer Verwaltung die Daten nicht elektronisch zur Verfügung gestellt. „Deshalb fordern wir, dem Enzkreis die Kooperation aufzukündigen und in Verhandlungen mit Karlsruhe und Stuttgart zu treten, um zu prüfen, welchem der beiden Verbünde man sich anschließen sollte. Dies werden wir auch formell beantragen. Dann brauchen weder der Enzkreis, noch die Stadt Pforzheim sich mit Vergaben rumzuschlagen, die die Verwaltungen offensichtlich überfordern. Für Pendler und Reisende sollte es damit auch besser werden“, so Stadtrat Janis Wiskandt. Das Passieren dreier Verbünde auf dem Weg von Karlsruhe nach Stuttgart mute ohnehin wie die Kleinstaaterei des 19. Jahrhunderts an und sowohl Pforzheim als auch der Enzkreis hätten genügend andere Dinge, um die man sich kümmern müsse. „Deshalb plädieren wir dafür, den VPE aufzulösen und unter die Fittiche des Karlsruher KVV oder des VVS aus Stuttgart zu schlüpfen. Das reduziert das Blamagenpotenzial für die beiden Verwaltungen aus Pforzheim und dem Enzkreis und Nachteile lassen sich für uns keine erkennen“, so die FDP-Fraktion abschließend.