Nachgefragt von Thomas Sadler aus dem Mühlacker Tagblatt
Sie möchten noch 2017 einen Beschluss dazu, wo eine Fläche für Unternehmen geschaffen werden soll. Geht es Ihnen zu langsam voran ?
Ja. Es gibt doch bereits einen mit breiter Mehrheit gefassten Grundsatzbeschluss zur Ausweisung von Industrie- und Gewerbeflächen, und auch die artenschutzrechtlichen Untersuchungen der
restlichen möglichen Standorte Hart und Lug-Fuchsensteige/Biegeläcker liegen vor. Da aus einem
interkommunalen Gewerbegebiet mit Illingen nach der Entscheidung des Illinger Gemeinderats auf längere Sicht nichts wird, wollen wir eine baldige Entscheidung zwischen den zwei übrig gebliebenen potenziellen Standorten forcieren. Niemand will wirklich ein Gewerbegebiet in der Landschaft, aber die Stadt Mühlacker, die schon lange kein Areal für Firmen mehr ausgewiesen und außerdem auch noch Gewerbeflächen in der Innenstadt verloren hat, braucht Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen, um die anstehenden kostenträchtigen Projekte finanzieren zu können.
Welchen der beiden Standorte favorisiert die FDP-Fraktion ?
Wir favorisieren eher die Hart.
Was spricht für diesen Standort ?
Mehrere Gründe. Ich denke, dort, in einer Senke, würde ein Gewerbegebiet besser reinpassen als auf einer Anhöhe. Außerdem mussten die Mühlhäuser schon bei der Ausweisung des Gebiets „Waldäcker“ Flächen abtreten, und so wäre es nur fair, wenn sie nicht erneut belastet würden. Im Übrigen sind die Böden im Bereich Lug-Fuchsensteige von hoher Qualität.
Befürchten Sie, dass Teile des Gemeinderats die Entscheidung auf die lange Bank schieben oder das Vorhaben ganz verhindern wollen ?
Verhindern nicht; lediglich die LMU-Fraktion hat ja prinzipielle Einwände gegen ein neues großes Gewerbe- und Industriegebiet. Allerdings glaube ich, manche scheuen eine rasche Entscheidung
wegen der Kommunalwahl, die im Mai 2019 stattfindet. Wenn aber der Beschluss bis nach der Wahl verschoben wird, verlieren wir ein Jahr.