Der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert kritisiert die seitens der Autobahn GmbH des Bundes geplante Terminierung der Vollsperrung der A 8 zwischen den Anschlussstellen Pforzheim-Nord und Pforzheim-Süd vom 8. bis zum 11. April und fürchtet angesichts des Ferienstarts in einigen Bundesländern ein massives Verkehrschaos in der Region. „Grundsätzlich begrüße ich jede Bemühung, den Bauablauf zu beschleunigen. Den Grundgedanken, die Autobahn also an einem Wochenende zu sperren, um gleich mehrere notwendige Arbeiten auf einen Schlag ausführen zu können, unterstütze ich deshalb voll und ganz. Allerdings muss man sich schon fragen, ob es nicht auch von vornherein eine Woche früher gegangen wäre, denn wenn große Länder wie Nordrhein-Westfalen, Bayern oder auch Hessen an diesem Wochenende in die Osterferien starten, droht uns ein völliges Verkehrschaos“, erklärt Schweickert seine Kritik. Hinzu käme, dass es sich angesichts der Sperrung der A 8-Anschlussstelle Pforzheim-Ost ab dem 4. April und der ebenfalls ab April gesperrten Herrenwaagbrücke in Mühlacker um die zusammengefasst bisher größte Straßensperrung in der gesamten Region handele. „Der Verkehr wird sich an diesem Wochenende also auf den wenigen verbliebenen Hauptstraßen ballen“, so die Befürchtung des Liberalen.
Nicht überzeugt zeigt sich Schweickert auch von der Wirkung der weiträumigen Umleitung über die A 6 und die A 81. Weder wisse man, ob Hinweise auf die Vollsperrung rechtzeitig wahrgenommen würden, noch könne man davon ausgehen, dass sich Fernreisende an diese hielten, falls das Navi nicht doch die Route über die A 8 angebe. „Ich muss leider davon ausgehen, dass die Autobahn GmbH die Folgen für den regionalen Verkehr wieder einmal unterschätzt hat und nicht auf dem Schirm hatte, dass andere Bundesländer bereits an diesem Wochenende und somit einige Tage früher als Baden-Württemberg in die Ferien starten. So fallen nun die baustellenbedingten Limitierungen im Verkehrsnetz mit einem vermutlich deutlich erhöhten Verkehrsaufkommen zusammen. Ich appelliere deshalb noch einmal an die Autobahn GmbH auch solch übergeordnete Faktoren verstärkt im Blick zu haben, wenn es um die Frage geht, wann eine Vollsperrung erfolgen soll“, so die Aufforderung Schweickerts.
Der Freie Demokrat würde sich aus vergangenen Vollsperrungen einen größeren Lerneffekt bei den Verantwortlichen der Autobahn GmbH wünschen. Bereits in der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass der Verkehr in den betroffenen Orten teilweise zum Erliegen komme. Anwohnerinnen und Anwohner sollten sich also schon einmal gut überlegen, ob sie an diesem Wochenende einen Familienausflug mit dem Auto starten wollten, da man möglicherweise nicht weit komme. „Wenn sich, wie beispielsweise schon in Niefern-Vorort geschehen, selbst Flixbusse plötzlich in Wohngebieten treffen, habe ich Verständnis, wenn einige Bürgermeister mit dem Gedanken spielen, Straßen während einer Autobahnsperrung eigenmächtig für überörtlichen Verkehr zu sperren“, meint Schweickert. Wichtig sei ihm jedoch zu betonen, dass er nicht grundsätzlich gegen Vollsperrungen sei, sofern diese insbesondere zur Beschleunigung des Autobahnausbaus beitrügen. „Alles, was hilft, dieses Langzeitprojekt schnell fertigzustellen und die Region verkehrstechnisch dauerhaft zu entlasten, ist mir grundsätzlich recht“, so der Enzkreisabgeordnete abschließend.