Seit einem halben Jahr heißt es für Autofahrer in Öschelbronn vor der dortigen Grundschule und dem Kindergarten von montags bis freitags nun „Runter vom Gas“. Eine erste Zwischenbilanz zieht deshalb nun der FDP-Enzkreisabgeordnete und Vorsitzende der Niefern-Öschelbronner FW/FDP-Gemeinderatsfraktion Prof. Dr. Erik Schweickert, der sich gemeinsam mit den Eltern und Anwohnern jahrelang an vorderster Front für das Tempolimit an der Öschelbronner Hauptstraße eingesetzt hatte. „Die wichtigste Frage ist natürlich: ‚Trägt das Tempolimit tatsächlich zum Schutz der Kinder bei?’“, so Schweickert, „Und die Zahlen sind eindeutig. Im Zeitraum von 7 – 17 Uhr, in welchem Tempo 30 gilt, wird im Schnitt 10 – 15 km/h langsamer gefahren als außerhalb dieses Zeitraums, wenn Tempo 50 gilt. Das Tempolimit trägt somit erfolgreich zu einem verlangsamten Verkehrsgeschehen bei und führt damit unmittelbar zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr nicht nur für die Kinder in Kindergarten und Schule, sondern auch für die Anwohnerinnen und Anwohner und die Autofahrer selber“, erklärt der Liberale, der Verkehrsdaten beim Landratsamt angefordert hatte, weiter.
Nichtsdestotrotz zeigen die Daten, dass noch Luft nach oben ist. Denn auch wenn zwar langsamer gefahren wird, liegen die Geschwindigkeiten zu häufig noch über den erlaubten 30 km/h. Das Tempolimit zeigt daher zwar Wirkung, allerdings noch nicht in dem gewünschten Ausmaß. Daher mahnt der Enzkreisabgeordnete auch: „Hier sind die Bürgerinnen und Bürger gefragt, sich auch tatsächlich für das Wohl aller, an das Tempolimit zu halten.“ Erfreulicherweise lassen die Zahlen allerdings auch erkennen, dass sich außerhalb der Zeiten, in denen das verschärfte Tempolimit gilt, ein Großteil der Verkehrsteilnehmer an die dann erlaubten 50 km/h hält.
Nachdem das Landratsamt außerdem in den ersten Wochen einer neuen Geschwindigkeitsregelung üblicherweise zunächst auf Radarkontrollen verzichtet, um dem Verkehr eine Eingewöhnungszeit zu verschaffen, fordert Schweickert nun auch tatsächliche Kontrollen. „Andernfalls wäre der jahrelange Kampf für das Tempolimit nur ein Teilerfolg. Ein halbes Jahr reicht als Eingewöhnungszeit. Nun braucht es gerade angesichts der noch immer vorhandenen Überschreitungen einer weiteren Sensibilisierung und Durchsetzung des Limits“, so die Forderung des FW/FDP-Fraktionsvorsitzenden.
Trotz der erwähnten Mankos bewertet dieser das Tempolimit allerdings als klaren Erfolg für die Kinder und ihre Eltern sowie die Anwohner. Der jahrelange Kampf gegen die Widerstände im Landratsamt habe sich entsprechend ausgezahlt. „Die positiven Effekte überwiegen eindeutig. Das machen die Ergebnisse sehr deutlich. Radarkontrollen werden, sofern das Landratsamt tätig wird, sicher für weitere Verbesserungen sorgen. Trotzdem, oder gerade deshalb, werden meine Fraktion und ich die dortige Situation auch weiter im Auge behalten“, kündigt Schweickert eine weitere Beobachtung der Verkehrssituation in Öschelbronn an.