Ab Juni 2021: Erste Verbesserungen bei Zugverbindungen von und nach Karlsruhe Aktionsbündnis „Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn“ begrüßt allmähliche Fahrplanver-besserungen

Wie das Landesverkehrsministerium dem Sprecher des Aktionsbündnisses „Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn“ und Enzkreisabgeordneten Prof. Dr. Erik Schweickert auf Nachfrage mitteilte, werden ab Juni 2021 drei Zugpaare der von Abellio bedienten Linie RB 17a wieder von und nach Karlsruhe weiterfahren. Drei weitere Zugpaare sollen dann ab Dezember 2021 hinzukommen. Nachdem es Anfang des Jahres nach einem Gespräch zwischen Vertretern des Aktionsbündnisses und des Verkehrsministeriums noch große Hoffnungen gab, dass eine Rückkehr der zweistündigen Verbindung nach Karlsruhe schon ab Dezember 2020 möglich wäre, zeigt sich Erik Schweickert zwar ein wenig enttäuscht, aber doch zufrieden über die jetzt endlich greifbaren Verbesserungen im Fahrplanangebot. „Wir mussten lange und hart dafür kämpfen, dass es überhaupt zu Änderungen am Fahrplan kommt. Gerade deshalb ist es ein großer Erfolg für die Qualitätsoffensive.“ Als Grund für die spätere Umsetzung nannte das Verkehrsministerium im Übrigen die Verzögerungen beim Bau des Stadtbahntunnels unter Leitung der AVG in Karlsruhe, was laut Schweickert zwar ärgerlich sei, aber zumindest nicht in direkter Verbindung mit der Residenzbahn stehe.

Konkret geht es bei den neuen Zugpaaren auf der Linie RB 17a ab Juni 2021 um folgende Verbindungen:

Von Pforzheim nach Karlsruhe (Abfahrt jeweils Pforzheim Hbf):
– Abfahrt 4:19 Uhr, Zug 19538, Montag bis Freitag
– Abfahrt 6:19 Uhr, Zug 19542, Montag bis Freitag
– Abfahrt 8:19 Uhr, Zug 19550, Montag bis Samstag (ab Dezember 2021)
– Abfahrt 14:19 Uhr, Zug 19564, Montag bis Samstag (ab Dezember 2021)
– Abfahrt 16:19 Uhr, Zug 19568, Montag bis Samstag
– Abfahrt 18:19 Uhr, Zug 19526, Montag bis Freitag (ab Dezember 2021)

Von Karlsruhe nach Pforzheim (Abfahrt Karlsruhe Hbf)

– Abfahrt 5:17 Uhr, Zug 19545, Montag bis Freitag
– Abfahrt 7:10 Uhr, Zug 19547, Montag bis Freitag
– Abfahrt 9:15 Uhr, Zug 19551, Montag bis Samstag (ab Dezember 2021)
– Abfahrt 15:15 Uhr, Zug 19581/19525, Montag bis Samstag (ab Dezember 2021)
– Abfahrt 17:15 Uhr, Zug 19567, Montag bis Samstag
– Abfahrt 19:19 Uhr, Zug 19375, Montag bis Freitag (ab Dezember 2021)

Alle genannten Verbindungen halten, wie vom Aktionsbündnis schon lange gefordert, auch an den kleinen Halten im östlichen Enzkreis, also Niefern, Enzberg, Mühlacker, Mühlacker-Rößlesweg und Illingen. „Somit haben wir ab Dezember 2021 zumindest in den morgendlichen und abendlichen Hauptverkehrszeiten wieder eine schnelle Verbindung ohne Umsteigen in einem Zweistundentakt vom östlichen Enzkreis bis nach Karlsruhe“, erklärt Schweickert. Jetzt komme es darauf an, dass künftig auch der Betrieb auf der Residenzbahn stabilisiert werde und die großen Probleme endlich aufhören.

Der Enzkreisabgeordnete hatte letzteren Punkt auch in der letztwöchigen Fragestunde des Landtags gegenüber Verkehrsminister Winfried Hermann aufgeworfen, woraufhin dieser erläuterte, dass die Residenzbahn insbesondere auch durch die derzeitige Sanierung der Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart überlastet sei. Go Ahead zeige sich laut Aussage des Verkehrsministers zwar zuletzt deutlich verbessert und auch Abellio sei tendenziell besser geworden, habe aber nach wie vor aufgrund der unzureichenden Zuglieferungen Bombardiers Probleme. Endgültige Verbesserungen der Gesamtsituation seien allerdings erst nach Ende der Schnellfahrstreckensperrung möglich, bat Hermann um Entschuldigung. Auf die kritische Nachfrage Schweickerts, dass derzeit zwar zugegebenermaßen erschwerte Bedingungen herrschten, das Zugangebot allerdings ja auch verringert worden sei und die beiden Betreiber schon deshalb weniger Probleme haben sollten, erklärte Hermann schließlich, dass man zwar auch im Verkehrsministerium unzufrieden sei, nichtsdestotrotz jedoch die meisten Züge durchaus pünktlich kämen. Anders als auf den Autobahnen gebe es auf der Schiene nun einmal leider keine Ausweichstrecken.

Schweickert kündigt in diesem Zuge schon einmal an, dass die „Qualitätsoffensive“ die Situation weiterhin kritisch im Blick behalten werde. So werde er selbstverständlich erneut die Pünktlichkeiten auf der Residenzbahn abfragen und die Aussagen des Ministers daran messen. Weiterhin sei zu hoffen, dass es ab November dann tatsächlich endlich zu sichtbaren Verbesserungen im laufenden Betrieb komme. „Nach allen Berichten, die mir derzeit zugehen, ist die Situation zumindest aus Sicht der Fahrgäste noch immer katastrophal. Selbst wenn die meisten Züge pünktlich kommen, hilft es nicht, wenn es ausgerechnet zu den Hauptverkehrszeiten Probleme gibt. Fahrgäste sind nun einmal leicht zu verlieren, aber nur schwer zu gewinnen“, so Schweickert.

Zu guter Letzt regt der Enzkreisabgeordnete an, dass der barrierefreie Umbau des Nieferner Bahnhofs schneller abgeschlossen werden solle. Es wäre ein positives Zeichen, wenn der Hybridbahnsteig und die Barrierefreiheit pünktlich zur Ausweitung des Angebots in Richtung Karlsruhe hergestellt seien, so Schweickert. Nach jetzigem Stand solle der Umbau leider erst im Juli abgeschlossen sein.