Der FDP-Landtagsabgeordnete im Enzkreis Prof. Dr. Erik Schweickert kritisiert den unterschiedlichen Umgang mit beweglichen Ferien- und unterrichtsfreien Tagen in Pforzheim und dem Enzkreis. So seien im vergangenen Jahr die Schulen in Pforzheim bereits zwei Tage früher in die Weihnachtsferien gegangen, während Schüler im Enzkreis noch die Schulbank hätten drücken müssen. An den Pforzheimer Schulen sei im Gegensatz zum Enzkreis auch der Freitag nach Christi Himmelfahrt frei gewesen. Im Enzkreis wiederrum habe man sich – wie auch die Regel in Baden-Württemberg – dafür entschieden, die Osterferien schon drei Tage vor Gründonnerstag beginnen zu lassen.
„Wer im Enzkreis wohnt, und zumindest eines seiner Kinder auf eine weiterführende Schule nach Pforzheim schickt, hat bei der Urlaubsplanung im Zweifel Pech gehabt“, ärgert sich Schweickert. Die Familien würden mehrere Tage verlieren, die sie unter anderen Umständen gemeinsam verbringen könnten.
Wirklich drängend sei diese Frage für viele Eltern in der Woche vor Ostern, insbesondere vor dem Hintergrund der Betreuung. Während ältere Kinder noch die Schule in Pforzheim besuchen müssten, müssten Kinder an Grundschulen im Enzkreis zuhause betreut werden. Den betroffenen Eltern bleibe nichts weiter übrig, als mit großem Aufwand die Betreuungslücke zu schließen oder gar zusätzlichen Urlaub zu nehmen – lange bevor man als gesamte Familie gemeinsam die Ferien verbringen könne.
„Es erscheint eigentlich nicht zu viel verlangt, dass für die Kinder, die in einer Grundschule im Enzkreis unterrichtet werden, die gleichen Ferienzeiten gelten wie im ein paar Kilometer entfernten Pforzheim“, stellt Schweickert fest.
Der Landtagsabgeordnete habe aus zahlreichen Gesprächen mit betroffenen Eltern erfahren, dass die unterschiedliche Regelung auf großen Unmut treffe. „Gerade, wenn beide Eltern in Vollzeit arbeiten, ist es oft sehr schwer, den Spagat zwischen einem Beruf und der Organisation des Familienlebens zu schaffen. Deshalb kann ich es nicht verstehen, dass hier zusätzliche Hürden errichtet werden“, sagt Schweickert.
Bemerkenswert sei, dass sowohl Pforzheim als auch der Enzkreis unter die Verwaltung desselben Schulamtes fallen. Letztendlich würden zwar die Schulleiter innerhalb einer Kommune gemeinsam über die Verteilung der beweglichen Ferien- und unterrichtsfreien Tage entscheiden.
„Es sollte aber eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass bei der Planung des Schuljahres in Pforzheim auch die Belange der Eltern in den umliegenden Gemeinden berücksichtigt werden“, stellt Schweickert klar und fügt hinzu, „eine Situation, wie wir sie in diesem Schuljahr erleben müssen, sollte sich nicht wiederholen.“