IHK und FDP tauschen sich über Fachkräftemangel aus

Aktuelle Herausforderungen und konkrete Lösungsmöglichkeiten aus der Politik waren am 18. November 2022 das zentrale Thema beim Austausch zwischen Claudia Gläser, Präsidentin der IHK Nordschwarzwald, Tanja Traub, Mitglied der Geschäftsführung der IHK, Petra Bauknecht, Vizepräsidentin der IHK, Dr. Kurt Schmalz, Vizepräsident der IHK, Dr. Ann-Veruschka Jurisch (FDP), Bundestagsabgeordnete, Prof. Dr. Erik Schweickert (FDP), Landtagsabgeordneter, Bärbl Maushart (FDP), Ehrenvorsitzende des FDP-Bezirksverbandes Nordschwarzwald und Michaela Thoma, Welcome Center Nordschwarzwald. Gesprächsthema war der sich verschärfende Fachkräftemangel, der nach der Corona-Epidemie mit Macht in die Liste der unternehmerischen Herausforderungen zurückgekehrt ist, sowie die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft: Dass die gesamte Volkswirtschaft vor enorme Herausforderungen gestellt wird, wenn ausländischen Arbeits- und Fachkräften keine einfachere Einwanderung in den Arbeitsmarkt ermöglicht wird, war der einhellige Tenor des Gesprächs.
Gläser wies darauf hin, dass der Fachkräftemangel in IHK-Umfragen derzeit als größte Herausforderung von den Unternehmen benannt wird. So könne mehr als jedes zweite Unternehmen offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen, weil es keine passenden Arbeitskräfte findet. Viele Unternehmen müssen daher Aufträge ablehnen oder ihr Angebot reduzieren und sind mit steigenden Arbeitskosten konfrontiert.

In der Gesprächsrunde zwischen Politik und Fachexperten wurde deutlich, worauf es im Gesetzgebungsverfahren zur Arbeitsmigration ankommen wird. Die Koalition plant, bei der Arbeitseinwanderung ein Einwanderungsmodell nach kanadischem Vorbild auf der Grundlage eines Punktesystems einzuführen und so zu definieren, wer nach Deutschland kommen darf. „Deutschland wird sich künftig als modernes Einwanderungsland auf dem internationalen Arbeitsmarkt positionieren“, so Jurisch.

Alle Gesprächsteilnehmer waren sich zudem darüber einig, dass die Anerkennung von Berufsabschlüssen vereinfacht werden muss. Auch dies ist Teil des aktuellen Gesetzgebungspakets. Damit hängt auch zusammen, dass die Entscheidung über die Eignung eines Bewerbers in möglichst vielen Fällen beim zukünftigen Arbeitgeber liegen und nicht an bürokratischen Vorgaben scheitern soll. Außerdem müsse das gesamte Verfahren entbürokratisiert und digitalisiert werden, hin zu einem kundenorientierten Prozess.

Schweickert betonte: „Für Menschen die in Deutschland arbeiten und etwas leisten wollen, wollen wir die Einwanderung vereinfachen. Auf der anderen Seite müssen wir strikt sein bei denjenigen, die sich nicht an die Regeln bei uns halten. Sie müssen unser Land wieder verlassen. So können wir die Zuwanderung gezielt steuern.“