Der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert begrüßt, dass der Bahnhof Niefern nach Abschluss
der Baumaßnahmen am Bahnsteig wieder angefahren werden kann. Nach ständigen Verzögerungen wurde
der Bahnhof in den letzten Monaten als bisher einziger Bahnhof im Enzkreis als sogenannter
Kombibahnsteig, einem Bahnsteig mit zwei verschiedenen Bahnsteighöhen (55 cm über Schienenoberkante /
76 cm über Schienenoberkante), die jeweils stufenfrei miteinander verbunden sind, barrierefreie ausgebaut.
Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Aufzüge sollen nun – wie ursprünglich geplant – bis zum Frühjahr
2022 erreicht werden.
Für die Bahnreisenden ist es erfreulich, dass die große Belastung, welche durch die Baumaßnahme und den
damit verbundenen Ersatzverkehr entstanden sind, nun ein Ende hat und die Züge den Bahnhof Niefern
wieder anfahren können. Aber auch die anderen Pendler im Enzkreis werden über den Abschluss der
Bauarbeiten in Niefern froh sein, führte die Baustelle in den letzten Wochen doch zu Beeinträchtigungen des
Bahnverkehrs in der gesamten Region.
Dabei erneuerte Schweickert seine grundsätzliche Kritik, dass sich das Land nicht mit dem Bund auf eine
einheitliche Bahnsteighöhe von 55 cm im Nahverkehr einigen konnte. Schweickert hatte dazu mehrere
Initiativen gestartet, die jedoch von der grün-schwarzen Landesregierung nicht umgesetzt wurden.
Infolgedessen wurde als Kompromiss am Bahnhof Niefern die Kombilösung als „zweitbeste Lösung“
etabliert.
Nach Ansicht des Enzkreisabgeordneten wird es nun aber auch Zeit, dass zumindest diese „zweitbeste
Lösung“ auch endlich zu einer Barrierefreiheit führt. Denn dies ist zurzeit noch nicht gegeben, was
Schweickert wie folgt begründet: „Weder halten aktuell die Züge an dem für ihre Höhe vorgesehenen
Bahnsteigabschnitt, noch gibt es eine klare Kennzeichnung der Bereiche, an welchen die Fahrgäste
barrierefrei in die Züge einsteigen können. Das muss sich spätestens dann ändern, wenn der Zugang zu den
Parkplätzen fertiggestellt ist.“
Insbesondere ärgert sich Schweickert aber an der Platzierung der beiden verschieden hohen Teile des
Kombibahnsteigs. „Es ist mir unbegreiflich, warum die Bahn meiner schon vor Jahren und immer wieder
geäußerte Anregung, die 76er und 55er-Bereiche zu tauschen, nicht nachgekommen ist“ so der
Enzkreisabgeordnete, der sich seit vielen Jahren in dieser Sache engagiert. „In den nächsten mindestens 25
Jahren wird nun der Halt der Züge gerade in den Bereichen stattfinden, die am weitesten von den Aufzügen
entfernt sind. Das wird zwangsläufig dazu führen, dass von den Fahrgästen die ein oder andere sportliche
Höchstleistung in Form eines Kurzsprints abverlangt wird. Insbesondere für Menschen, die einen
barrierefreien Einstieg benötigen, ist das eine unnötige Zumutung“ so Schweickert kopfschüttelnd, der auf
diese äußerst ungünstige Situation bereits vor einigen Jahren hingewiesen hat.