Planänderungen bei Neubau der Herrenwaagbrücke laut Verkehrsministerium keine Option

Landesverkehrsminister Winfried Hermann sieht keine Möglichkeit die Abkopplung von Dürrmenz nach Mühlacker während des Neubaus der Herrenwaagbrücke zu verkürzen. Dies teilte er auf eine Anfrage (Drucksache 16/9661) des FDP-Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Erik Schweickert mit. Schweickert zeigte sich überrascht darüber, dass es laut Verkehrsministerium anscheinend keine Vorschläge aus der Bürgerschaft oder seitens der Mühlackerer Stadtverwaltung gegeben haben solle, um die dreimonatige Vollsperrung zu vermeiden oder zumindest zu verkürzen. Denn ihm lägen andere Informationen vor, dass sich Bürger sehr wohl mit Vorschlägen an das Regierungspräsidium gewandt hätten, dort allerdings kein Gehör fanden. Stattdessen rühme man sich geradezu dafür, dass die Sperrung nur drei statt sechs Monate dauere, weil man die beiden an die Brücke anschließenden Kreisverkehre nicht gleichzeitig, sondern in getrennten Bauphasen baue. „Allein in den letzten Wochen gab es diverse Vorschläge, um eine Verkürzung der Abkopplung zu erreichen. Offensichtlich hat man sich jedoch damit zufriedengegeben, die Zeit von sechs auf drei Monate zu verringern, statt nach weiterem Optimierungspotenzial zu suchen“, ärgert sich Schweickert darüber, dass nicht zusätzlich weitere Varianten geprüft wurden. Gerade angesichts dessen, dass der Wunsch nach einer Vermeidung der Vollsperrung bei Gesprächen frühzeitig geäußert wurde, hätte es eingehender Prüfungen für bessere Varianten gebraucht. „Dieses Versäumnis geht nun voll zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger in Dürrmenz“, so Schweickert.

Auch die vom Enzkreisabgeordneten im Rahmen der Anfrage vorgebrachte Variante einer Verschiebung der neuen Brücke um wenige Meter lehnt das Ministerium ab. Dies „würde keine Vorteile für den Bauablauf mit einer kürzeren Vollsperrung mit sich bringen“, so Verkehrsminister Hermann. Vielmehr entstünden dadurch in der jetzigen Phase kurz vor Baubeginn im März erhebliche zeitliche Verschiebungen, da sowohl die Kreisverkehrsplätze als auch deren Anschlussbereiche neu geplant werden müssten. „Ich verstehe allerdings nicht, wieso man solche Varianten nicht schon rechtzeitig ins Auge gefasst hat. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat hier offenkundig wieder einmal geschlafen. Offenbar agiert man dort am liebsten nach dem Motto ‚Augen zu und durch‘ und wundere sich schließlich über Unzufriedenheit bei den Bürgerinnen und Bürgern“, kritisiert Schweickert. Leider verstärke sich der Eindruck, dass es nicht um die besten Lösungen gehe, sondern um die einfachsten.

Angesichts einer Online-Informationsveranstaltung am kommenden Mittwoch, den 03. Februar sieht der Liberale viele Fragen aufkommen. Er sei beispielsweise gespannt, wie man den Leuten erklären wolle, dass keine Prüfungen für Varianten mit einer kürzeren Vollsperrung erfolgt seien. „Wenn das Thema Bürgerbeteiligung ernst genommen werden würde, hätte es genug Zeit gegeben, die Wünsche aus der Bürgerschaft zu berücksichtigen. Dies ist offensichtlich nicht passiert, deshalb muss man sich über die große Aufregung um die dreimonatige Abkopplung von Dürrmenz nicht wundern“, so Schweickert abschließend.