Anlässlich der heutigen Berichterstattung in der Pforzheimer Zeitung weist das Aktionsbündnis „Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn“ darauf hin, dass es auch weiterhin zu signifikanten Problemen auf den hiesigen Bahnstrecken kommt. Prof. Dr. Erik Schweickert, FDP-Landtagsabgeordneter für den Enzkreis und Sprecher des Aktionsbündnisses, erklärt, er erhalte auch weiterhin regelmäßig Klagen über Missstände. „Es darf deshalb nicht sein, dass Abellio und Go-Ahead ihr Image jetzt mit erfreulichen Pünktlichkeitswerten aufbessern wollen, die nur aufgrund des in den letzten Monaten reduzierten Angebots zustande kamen. Es ist zwar bisher nicht ganz so schlimm gekommen, wie zunächst zu befürchten war, es ist aber auch weiterhin nicht alles Gold, was glänzt“, so Schweickert.
Probleme gebe es demnach vor allem dadurch, dass die vielen durch die Streckensperrung umgeleiteten Fernzüge der Deutschen Bahn Vorrang vor dem Regionalverkehr haben. So kämen regelmäßig Verspätungen von 15 Minuten mit den bekannten Folgen für weitere Anschlüsse zustande. Speziell bei Go Ahead gebe es aber auch zur Hauptverkehrszeit am Nachmittag immer wieder Probleme mit Verspätungen, die sich durch die kurze Wendezeit in Karlsruhe summieren würden. Auch die Fahrgastinformationen seien nach Ansicht vieler Pendler verbesserungswürdig. „Auch wenn Go-Ahead jetzt laut eigenen Angaben auf theoretische Pünktlichkeitsquoten von über 90 Prozent kommt, gibt es immer noch viel Verbesserungspotenzial. Ich hoffe, dass dieses genutzt wird und es im Normalbetrieb nicht zu einem Rückfall in die katastrophalen Pünktlichkeiten der ersten Monate kommt. Sonst muss es auch auf der Residenzbahn wie zuletzt schon auf der Frankenbahn eher Go-Away statt Go-Ahead heißen“, erklärt Schweickert weiter.
Der Enzkreisabgeordnete wird die Probleme außerdem erneut zum Thema im Landtag machen und Verkehrsminister Herrmann in der nächsten Fragestunde am 25. Juni noch einmal nach den Auswirkungen der Fernzugumleitungen auf die Residenz- und Westbahn befragen. Auch hinsichtlich der weiterhin ausstehenden Entschädigungen für Dauerkarteninhaber, möchte Schweickert noch einmal nachfragen. Die Stärkung des Schienenverkehrs besitzt für das Aktionsbündnis auch weiterhin größte Priorität, weshalb man nicht lockerlassen wolle. „Auch wenn die Fahrgastzahlen aufgrund der Pandemie zurückgegangen sind, halten wir es für wichtig, dass die Abläufe möglichst reibungslos funktionieren. Spätestens nach einem hoffentlich baldigen Ende der Corona-Pandemie müssen möglichst viele Pendler zur Bahn zurückgeholt werden. Das heißt, es muss jedem offensichtlich sein, dass der Zug eine gute Alternative zum Auto ist“, beschreibt der Liberale die nächsten Ziele der „Qualitätsoffensive“. Dafür setze man sich auch weiterhin mit aller Kraft ein.