Der Sprecher für Tourismus der FDP/DVP-Fraktion, Prof. Dr. Erik Schweickert, kritisiert das Durcheinander bei den Verordnungen speziell für den Bereich der Veranstaltungen wie Hochzeiten, die leider schlechter gestellt sind als erhofft:
„Eine konsistente Verordnungspolitik der Landesregierung ist nötiger denn je. Denn immer häufiger verpuffen Öffnungssignale für verschiedene Branchen oder Anlässe im Regelungswirrwarr der verschiedenen Verordnungen und zugehörigen Auslegungen.
Beispielsweise müssen bei Hochzeiten und sonstigen Veranstaltungen nach Auskunft der Landesregierung im Grunde deutlich schärfere Regelungen eingehalten werden als bei sonstigen privaten Treffen. Und während im Restaurant unendliche 10er Tische aus unterschiedlichen Haushalten sitzen dürfen, müssen diese Personen im gleichen Restaurant im Nebenraum als Veranstaltung mit einem jeweiligen Abstand von 1,50 m zwischen den Personen sitzen. Da verwundert es nicht, dass viele Veranstaltungen schon im Keim erstickt werden.
Und erst durch eine hektische Klarstellung des Sozialministeriums darf nun der Hochzeitswalzer getanzt werden – mehr aber auch nicht. Nebendran darf die Tanzschule allerdings wieder Kurse geben, glücklicherweise.
Wenn schon die Verordnungen diffus sind, sollte wenigstens die Auslegung einheitlich sein. Doch in der Realität kommen hier noch Unterschiede in den verschiedenen Regierungspräsidien dazu. Es ist schade, dass man sich hier nicht auf eine einheitliche Auslegung einigt.
Auch beim Thema Selbstbedienung findet man Widersinnigkeiten. Im Supermarkt gibt es eine Salatbar. Beim Discounter Selbstbedienungsbäcker. Kein Mensch achtet bei diesen auf Hygiene. Die Backwaren werden überwiegend mit der bloßen Hand genommen und das von unzähligen Menschen. Aber in der Gastronomie, wo sogar Kontaktdaten erhoben werden, ist ein Selbstbedienungsbuffet nicht erlaubt. Da fragt man sich, inwiefern das Virus dort plötzlich anders agiert, aber Erklärungen bleiben aus.“