Schweickert: Konsequentes Vorgehen gegen Autoposer und Verkehrsrowdys notwendig

Im Enzkreis gibt es laut Angaben der grün-schwarzen Landesregierung zwar keine bekannte etablierte Autoposer-Szene, aber trotzdem fallen Autoposer auch im Enzkreis immer wieder negativ auf, so das Fazit des FDP-Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Erik Schweickert im Rahmen einer kleinen Anfrage (Drucksache 16/8054). Nachdem der Enzkreisabgeordnete immer wieder auf Probleme mit dem sogenannten Autoposing, dem häufig mit Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung einhergehenden Zurschaustellen des Autos, aufmerksam gemacht wurde, wollte er in Erfahrung bringen, wie groß das Problem im Enzkreis tatsächlich ist. Denn immer öfter deuten die deutlich schwarzen Streifen auf dem Asphalt als stumme Zeugen von den nächtlichen Eskapaden.  „Der Enzkreis fällt dabei zwar offensichtlich im landesweiten Vergleich nicht besonders negativ auf. Aber man darf das Grundproblem trotzdem nicht unterschätzen. Es mehren sich im Enzkreis die Beschwerden über illegale Autorennen und Autoposer. Dabei gehen auch hier der Polizei immer wieder Verkehrsrowdys mit illegal umgebauten und manipulierten Fahrzeugen ins Netz. Und ich denke fast jeder konnte schon die tiefergelegten Boliden – die mehr an rollende Discos erinnern – beobachten, deren Fahrer mit ihrem aggressiven Protzgehabe anscheinend nur das Thema Bleifuß im Kopf haben “, so Schweickert.

Der Liberale fordert deshalb ein konsequentes Vorgehen gegen Autoposer bis hin zum Führerscheinentzug bei Wiederholungstätern. „Es macht immer noch einen großen Unterschied, ob jemand aus Versehen ein paar km/h zu schnell fährt, oder aus Prinzip Straßenverkehrsregeln massiv missachtet und damit implizit andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringt. Diesem archaischen Imponiergehabe zumeist jüngerer Männer mit ihren aufgemotzten Karren muss Einhalt geboten werden können“, so Schweickert. Sobald der Verdacht auf eine charakterliche Ungeeignetheit zum Führen eines Kraftfahrzeugs bestehe, müsse dem laut Schweickert konsequent nachgegangen werden. Deshalb begrüße er es, dass die Landesregierung schärfere Sanktionen im Zusammenhang mit Posing befürworte. Die Schwierigkeit flächendeckender Kontrollen im Enzkreis bestehe jedoch insbesondere darin, dass es keine bekannten Hotspots gebe. Stattdessen gelte bei der Aufdeckung von Vergehen im Zusammenhang mit Autoposing eher das Prinzip Zufall. „Wenn man der Polizei nicht wenigstens das Kennzeichen mitteilt, ist es nun einmal enorm schwierig einen Raser zu finden und selbst wenn man das Kennzeichen weiß, ist der endgültige Beweis nicht einfach zu erbringen“, gibt der Enzkreisabgeordnete ein Beispiel, das er selbst vor kurzem erlebt hatte. Deshalb müsse es auch darum gehen, der Polizei die entsprechenden Mittel für eine möglichst umfassende Verkehrsüberwachung an die Hand zu geben.

Neben den offensichtlichen Gefahren für Straßenverkehrsteilnehmer geht mit Autoposing häufig auch eine verstärkte Lärmbelastung und damit Gesundheitsgefährdung von Anwohnern einher. Auch dies dürfe man, so Schweickert, nicht unterschätzen. Immerhin gebe es aus allen Teilen des Enzkreises regelmäßig Klagen von Anwohnern wegen des Lärms. „Es wäre deshalb nicht zielführend, wenn man beim Thema Lärm nur einzelne Gruppen herauspicken würde. Denn auch der Auspuff eines Autos lässt sich ohne Weiteres illegal manipulieren“, so der Freie Demokrat. Stattdessen brauche man, um auch kurzfristig Erfolge zu erzielen, eine ganzheitliche Strategie, die darauf abziele, möglichst viele der schwarzen Schafe unter allen Verkehrsteilnehmern zu entdecken und entsprechend zu sanktionieren. „Wichtig ist, dass es nur die trifft, die es treffen muss und jeder Rowdy erkennt: ‚Ich kann erwischt werden und wenn ich erwischt werde, lauf ich.‘“, so Schweickert abschließend.