Man habe noch einmal alle Register gezogen, um eine andere Entscheidung herbeizuführen, aber auch im Plenum des Landtags stimmte am heutigen Donnerstag die grün-schwarze Regierungsmehrheit für die Ablehnung der Petition zum Erhalt des Rettungshubschrauberstandorts in Leonberg, teilt der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert mit. Zuvor hatte die FDP-Fraktion für eine Besonderheit gesorgt und eine getrennte Abstimmung über die von rund 28.000 Menschen unterschriebene Petition beantragt. „Es ist nicht nur bedauerlich, sondern auch völlig unverständlich, dass Grün-Schwarz der Beschlussempfehlung des Berichterstatters Dr. Christian Jung (FDP) nicht gefolgt ist und die vielen Argumente für einen Verbleib von Christoph 41 in Leonberg nicht würdigt. Auch die offenkundigen Defizite des Gutachtens, wie beispielsweise der fehlende Einbezug der Voralarmierungszeit, werden einfach weggewischt“, wiederholt Schweickert noch einmal sein Unverständnis für das Vorgehen der Regierungsmehrheit.
Der Liberale beklagt auch, dass die grüne Enzkreisabgeordnete Stefanie Seemann sich ebenfalls gegen einen Verbleib des Hubschraubers in Leonberg ausgesprochen hatte. Seemann hatte zuvor erklärt, dass ihre Fraktion sich „für die bestmögliche flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in ganz Baden-Württemberg“ einsetze. Dabei sei ja nicht nur eine Überarbeitung des Gutachtens aus dem Jahr 2018 vorgeschlagen worden, sondern auch die Schaffung eines zusätzlichen Standorts im Raum Tübingen/Reutlingen, erinnert Schweickert. „Das Ziel der bestmöglichen Versorgung steht gar nicht zur Debatte. Schließlich würde bspw. die Schaffung eines weiteren Standorts bei gleichzeitigem Verzicht auf eine Verlegung von Christoph 41 die Versorgung nur verbessern. Frau Seemanns ablehnende Haltung hierzu reiht sich damit leider nahtlos in ähnliche vorherige Diskussionen ein, in denen ihr eine bestmögliche Nahversorgung ihrer Heimatregion nicht allzu wichtig war. Schon gegen die Rückkehr eines Polizeipräsidiums nach Pforzheim hatte sie sich ausgesprochen. Bleibt zu hoffen, dass das Endergebnis in Sachen Luftrettung auch diesmal wieder ihrer Auffassung widerspricht, denn das wäre für den Enzkreis ein großer Gewinn“, so der FDP-Enzkreisabgeordnete.
Die Ablehnung der Petition sei zwar ein schwerer Schlag, aber noch keine endgültige Entscheidung über die Neuordnung der Luftrettung im Land. Deshalb werde man auch weiter bis zum Ende für einen Erhalt des Leonberger Standorts kämpfen, versichert Schweickert schließlich.