Berichte über völlig überfüllte Schulbusse und Eltern, die ihre Kinder lieber mit dem Auto zur Schule fahren, rufen den FDP-Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Erik Schweickert immer wieder auf den Plan, so auch vor einigen Wochen. „Selbst zu normalen Zeiten muss ein sicherer Schulweg auch mit dem Bus gewährleistet sein, zu Pandemiezeiten gilt dies allerdings umso mehr. Dicht gedrängtes Stehen im Bus, darf deshalb kein Teil des morgendlichen Schulweges sein. Anders als Erwachsene haben Kinder und Jugendliche jedoch in den meisten Fällen keine Wahl und sind auf den Bus angewiesen“, betont Schweickert die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs für Schülerinnen und Schüler. Nachdem dieser jedoch aufgrund gesunkener Fahrgastzahlen ohnehin unter Druck geraten ist, fordert der Liberale nun Verkehrsminister Winfried Hermann dazu auf, den ÖPNV auch im kommenden Jahr zu stützen, damit die Fahrpläne nicht ausgedünnt werden müssen. Die angekündigte Fortführung der Förderung von Verstärkerbussen im Schulbusverkehr bis April sei deshalb vollkommen richtig. „Nur mit Mitteln des Landes sind die vollständigen Fahrpläne in der derzeitigen Situation dauerhaft aufrecht zu erhalten. Es wäre ein völlig falsches Zeichen gewesen, hier Kürzungen vorzunehmen. Das gilt auch und gerade für die bisherige Förderung für Schulbusverstärker. Wer die Schulen richtigerweise offenhalten möchte, muss auch im Vorfeld die Weichen so stellen, dass die Zahl der Ansteckungen minimiert wird“, erklärt der Enzkreisabgeordnete.
Aber auch unabhängig davon ist es der Sicherheit auf dem Schulweg alles andere als zuträglich, wenn Busse überfüllt sind. Bereits vor einigen Wochen hatte Schweickert deshalb eine mündliche Anfrage an die Landesregierung gestellt. Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer verwies damals auf die kommunalen Aufgabenträger und erklärte das Land sei nicht zuständig. Ebenso seien keine Berichte über überfüllte Schulbusse im Enzkreis bekannt. „Angesichts dessen, dass das Land hier viel Geld zuschießt, ist die Ahnungslosigkeit erschreckend“, befand damals nicht nur der Liberale. Unzufrieden mit den Aussagen Zimmers wandte sich Schweickert schließlich direkt an den VPE und bat um eine Prüfung der Auslastung. Im Ergebnis, teilte VPE-Chef Axel Hofsäß schließlich mit, seien die Kapazitäten ausreichend. Allerdings liege „ein täglich unterschiedliches Verteilungsproblem“ vor. Hier brauche es deshalb klare Analysen, warum es zu diesen Unterschieden komme, fordert Schweickert. Immerhin sei denjenigen, die wegen eines überfüllten Busses nicht rechtzeitig zur Schule kommen, nicht mit einem Verweis auf die ausreichende Gesamtkapazität geholfen. „Gerade in der aktuellen Situation kommt es auch auf das Vertrauen in den ÖPNV an. Fahrgäste zu gewinnen ist schwierig, aber sie zu verlieren leider nicht. Der VPE, aber auch der Enzkreis, sind in der Pflicht, gemeinsam mit den Busunternehmen Hinweisen auf überfüllte Busse und problematische Schulbuslinien aktiv nachzugehen und schnellstmöglich gegenzusteuern. Dies gilt unabhängig von der Pandemie, denn Elterntaxis können, wenn es die Alternative ÖPNV gibt, nicht in unserem Interesse sein“, so der Enzkreisabgeordnete.