Schweickert: „Verlegung von Tank- und Raststelle war richtige Entscheidung für Wasserschutz“
Insgesamt 8.500 Tonnen ölkontaminierter Bodenaushub wurden allein im Bereich der ehemaligen US-Militärtankstelle an der A 8 gegenüber der heutigen Raststätte aus dem Boden geholt und entsorgt, teilt der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert mit. Die Kosten hierfür betragen ca. eine Million Euro. Diese Zahlen hatte der liberale Landtagsabgeordnete auf Nachfrage von der Autobahn GmbH des Bundes erhalten. Sowohl die Menge des Aushubs wie auch die Kosten, sind damit deutlich höher als in der 2010 erstellten Altlastenuntersuchung, die damals noch im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe durchgeführt wurde und schließlich Teil des Planfeststellungsbeschlusses aus dem Jahr 2014 wurde. Damals hatte man noch Kosten von 215.000 Euro bei einer vollständigen Dekontamination erwartet und mit rund 5.000 Tonnen Aushub gerechnet. „Das nun deutlich mehr kontaminierter Aushub gefunden wurde als ursprünglich gedacht, macht deutlich, wie wichtig es war, dass gerade die Gemeinde Niefern-Öschelbronn immer wieder darauf gedrängt hat, in diesem sensiblen Bereich mit größter Genauigkeit vorzugehen und den belasteten Boden im Bereich des Wasserschutzgebiets vollständig auszutauschen“, so Schweickert.
Nach Angaben der Autobahn GmbH erfolgte die Bodensanierung im Bereich der PWC-Anlage der ehemaligen US-Tankstelle auf insgesamt 5.000 m² und stellenweise bis zu Tiefen von 6,7 Metern unter der Fahrbahnoberkante. 15.000 m³ Erde wurden dabei bewegt, um alte Infrastruktur zu separieren, Auffüllungen und Materialien zu trennen und nicht belastete Bereiche von kontaminierten Arealen abgrenzen und freimessen zu können. Außerplanmäßig wurde außerdem im Bereich eines Abwasserbeckens am alten WC-Gebäude ebenfalls eine Altlastsanierung durchgeführt. „Gerade, weil im Boden auch unerwartete Überraschungen warten können, war das Drängen darauf, die Tank- und Rastanlage aus dem Enztal und dem Wasserschutzgebiet heraus zu verlegen, vollkommen richtig. Der Austausch des gesamten Bodens, der vollständige Wegfall von Tankstellen im Wasserschutzgebiet und die dann nach neuesten Maßstäben gebauten PWC-Anlagen in beiden Fahrtrichtungen, werden zu einer deutlichen Verbesserung des Trinkwasserschutzes im Vergleich zum Ist-Zustand führen“, erklärt der Enzkreisabgeordnete weiter.
Angesichts dessen, dass die Laborproben des entsorgten Bodens ergeben hatten, dass die Mineralöl- und Benzinkohlenwasserstoffe im Bereich der alten US-Tankstelle zwar bereits einen hohen Abbaugrad aufwiesen, jedoch noch immer als wassergefährdend einzustufen waren, zeigt sich Schweickert im Nachhinein umso überraschter darüber, dass insbesondere von Pforzheimer Seite die Verlegung der Tank- und Rastanlage in Fahrtrichtung Karlsruhe zunächst vehement abgelehnt wurde. „Dass die Nachwirkungen des Tankstellenbetriebs auch nach Jahrzehnten spür- und messbar sind, war schon vorher absehbar und ist jetzt vollkommen erwiesen. Alle Seiten können deshalb froh sein, dass wir diese Belastungen in Zukunft aus dem Enztal herausbekommen und das Trinkwasser in diesem Bereich nach neuesten Standards geschützt wird“, meint Schweickert schließlich.