„Der Bau einer Ortsumfahrung bringt positive Effekte für Bauschlott und den Verkehr auf der B 294. Ange-sichts der derzeitigen Verkehrs- und Lärmbelastung stellt sich praktisch nur die Frage der Trassenführung der Umfahrung.“ Dieses Fazit zieht der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert aus dem Ergebnis einer kleinen Anfrage zur Bauschlotter Ortsumfahrung (Drucksache 16/9287). Diese hatte der Liberale auf-grund der aktuell aufkommenden Diskussionen um die seit Jahrzehnten diskutierte Umgehungsstraße mit dem Ziel eingereicht unabhängige Informationen über Vor- und Nachteile des Großprojekts zu erhalten. „Selbst für das grüngeführte Landesverkehrsministerium stellt sich offensichtlich gar nicht die Frage, nach dem ‚ob‘, son-dern nur nach dem ‚wie‘“, erklärt Schweickert mit Blick auf die Antwort des Ministeriums. Dieses habe deut-lich gemacht, dass eine Umfahrung Bauschlotts in vielfacher Hinsicht notwendig ist.
Auch der Neulinger Bürgermeister Michael Schmidt freut sich über die klare Aussage seitens der Landesre-gierung: „Noch nie wurde so deutlich Stellung bezogen und klargestellt, dass die Verkehrsführung geändert werden muss. Das prognostizierte Verkehrsaufkommen in den nächsten Jahren wird unverblümt benannt und widerspricht jeglichen Wunschträumen, dass ein verändertes Mobilitätsverhalten und wachsende E-Mobilität eine Ortsumfahrung obsolet werden lässt. Die kleine Anfrage zielt auf die wesentlichen Punkte und fördert wertvolle Antworten für die Bürgerschaft zu Tage“, wie Schmidt abschließend unterstreicht.
Anhand eines aktuellen Verkehrsgutachtens wird besonders die immer weiterwachsende Verkehrsbelastung in Bauschlott deutlich. So fahren derzeit bis zu 15.650 Fahrzeuge täglich durch die südliche Ortsdurchfahrt der B 294. Bis 2035 soll dies auf bis zu 16.790 Fahrzeuge bei einem ebenfalls wachsenden Anteil des Schwerlast-verkehrs steigen. Selbst der westliche Teil der Ortsdurchfahrt der Landesstraße 611 soll bis 2035 ohne eine Änderung des Verkehrsnetzes von knapp 5.000 Fahrzeugen täglich genutzt werden. „Die Zahlen zeigen sehr deutlich, welch große Verkehrsmengen mitten in Bauschlott aufeinandertreffen“, so Schweickert.
Auch die maximale Lärmbelastung überschreitet die derzeitigen Grenzwerte von 66 dB(A) am Tag und 56 dB(A) in der Nacht deutlich. So geht die Landesregierung anhand einer schalltechnischen Untersuchung aus dem Jahr 2012 davon aus, dass tagsüber bis zu 69 dB(A) und nachts bis zu 62 dB(A) erreicht werden. Somit würden derzeit tagsüber an ca. 30 und nachts an ca. 40 Gebäuden die Grenzwerte überschritten. „Wenn man bedenkt, dass bereits Maßnahmen zur Lärmminderung ergriffen wurden, wird deutlich, dass faktisch nur die Verlagerung des Verkehrs hilft und dazu braucht es die Ortsumfahrung. Der Neubau bietet dann auch die Möglichkeit von vorherein entsprechende Lärmschutzmaßnahmen für die Anwohnerinnen und Anwohner am Ortsrand zu schaffen“, so der daraus folgende Schluss des Enzkreisabgeordneten.