FDP-Kreistagsfraktion fordert Entschlackung der Landesbauordnung statt Forderungen nach neuen Fördergeldern

Enzkreis. Die FDP-Kreistagsfraktion nimmt das Nachhaken der Kreistagsfraktionen der
CDU und SPD zum Wohnungsbau im Enzkreis zum Anlass, um darauf hinzuweisen,
dass insbesondere die bereits lange vom CDU-geführten Ministerium für
Landesentwicklung und Wohnen angekündigte große Novelle der Landesbauordnung
deutliche Erleichterungen für den Wohnungsbau mitbringen müsse. „Wir brauchen
eine deutliche Absenkung teurer Vorgaben und Standards, um die Baukosten zu
senken und somit auch das Wohnen wieder bezahlbar zu machen. Gerade in der
aktuell schwierigen Lage stehen Bauherren immer wieder vor der Entscheidung, ob
sie überhaupt Investitionen tätigen und entscheiden sich dann dagegen, weil die
Kombination aus Auflagen und gestiegenen Materialkosten sich als unwirtschaftlich
bis unbezahlbar erweist“, erklärt der FDP-Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Erik
Schweickert.

Der Liberale, der als Landtagsabgeordneter des Enzkreises auch im
Landtagsausschuss für Landesentwicklung und Wohnen sitzt, kritisiert deshalb auch
die vom Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion, Günter Bächle, erhobenen
Forderungen zusätzlicher Landes- und Bundesförderungen für den Wohnungsbau.
Die Haushaltslage beider lasse dies weder zu noch sei dies sinnvoll, so Schweickert.
„Kostengünstiges Bauen muss vor subventioniertes Bauen gestellt werden. Helfen
könnte beispielsweise die Zulassung des einfachen bzw. experimentellen Bauens
über den Gebäudetyp E. Enden müssen gleichzeitig auch Debatten darüber, ob
überhaupt noch neue Wohngebiete ausgewiesen werden sollen. Innenentwicklung
ist wichtig, aber wir brauchen auch zusätzliche Flächen, um den wachsenden
Wohnungsbedarf stillen zu können“, macht der FDP-Fraktionsvorsitzende deutlich.

Unterstützung der liberalen Fraktion erhält demgegenüber das Landratsamt, dessen
Analyse des Wohnungsmarktes man weitgehend zustimme. „Es ist vollkommen
richtig, dass der Kreis keine aktive Rolle im Wohnungsbau übernimmt und sich auf
seine Rolle als beratende und genehmigende Stelle zurückzieht. Am Zuge ist vor
allem die grün-schwarze Landesregierung, die notwendige Reformen schon seit
langem verschleppt. Am Willen der kommunalen Ebene scheitert die Schaffung
neuen Wohnraums zumindest im Enzkreis bislang nicht“, so Schweickert
abschließend.