Offensive Reiseechtzeitanzeigen reagiert auf Vorschlag der Autobahn GmbH Kritik an fehlenden Anzeigen im westlichen Enzkreis und bei Anschlussstelle Pforzheim-Nord

Mit Licht aber auch viel Schatten bewertet die „Offensive Reiseechtzeitanzeigen“, an der ein Großteil der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Region wie auch regionale Abgeordnete beteiligt sind, die Ergebnisse einer Prüfung der Autobahn GmbH zum Einsatz von Reiseechtzeitanzeigen im Zuge des sechs-streifigen Ausbaus der Enztalquerung der A 8. In einem Schreiben an die Leiterin der Niederlassung Südwest Christine Baur-Fewson teilt der FDP-Landtagsabgeordnete und Initiator des regionalen Zusammenschlusses Prof. Dr. Erik Schweickert nun mit, dass man den Vorschlag der Autobahn GmbH einer Anzeige „via Bundes-/Landstraße“ mit Hilfe entsprechender Piktogramme statt der bisherigen Anzeige „via Pforzheim“ zwar zustimme, jedoch insbesondere zwei große Kritikpunkte blieben.

Kritisiert werden insbesondere die Ablehnung einer Anzeige vor der Anschlussstelle Pforzheim-Nord in Fahrtrichtung München unter Hinweis auf die geltenden Richtlinien zur Sicherung von Arbeitsstellen und das Herauslassen des westlichen Enzkreises aus dem System der Reiseechtzeitanzeigen. „Beides wird unter Garantie zu Staus auf den Ausweichstrecken und einem vollendeten Verkehrschaos führen“, erklärt Schweickert die Folgen. Besonders drastisch sei dies an der Anschlussstelle Pforzheim Nord, die die letzte Möglichkeit vor Beginn der Baustelle darstellt, um die Autobahn zu verlassen. „Gerade dort müsste deshalb noch einmal darauf hingewiesen werden, dass eine Umfahrung des Staus sich nicht lohnt. Das umliegende Straßennetz ist für die zu erwartenden Verkehrsmassen schlicht nicht ausgelegt. Wenn hier also nicht gegengesteuert wird, droht insbesondere den Anwohnerinnen und Anwohnern in Kieselbronn und im nördlichen Pforzheim ein Verkehrsinfarkt“, zeigt der Enzkreisabgeordnete die drohenden Folgen auf.

Bereits heute könne man außerdem regelmäßig beobachten, dass viele Autofahrer bei Staus im Pforzheimer Autobahnabschnitt frühzeitig an der Anschlussstelle Karlsbad die Autobahn verlassen und die umliegenden Orte fluten. Besonders betroffen seien hiervon die Anwohnerinnen und Anwohner in Remchingen und Keltern. Gerade der von der Autobahn GmbH getätigten Vermutung, dass die dort hindurchführenden Strecken nicht zu den vermuteten Ausweichrouten zählen, könnten Ortskundige nur widersprechen. Zusätzliche Anzeigen und Hinweise, um möglichst viele Verkehrsteilnehmer in Fahrtrichtung München bereits frühzeitig zum Verbleib auf der Autobahn zu bewegen seien deshalb essentiell.

Man sei sich der nicht unerheblichen Kosten für die geforderten Zusatzmaßnahmen zwar durchaus bewusst, jedoch müsse man auch die positiven Effekte sehen. „Gerade angesichts der Dauer aber auch der ohnehin exorbitanten Kosten der gesamten Ausbaumaßnahme muss jede erdenkliche Möglichkeit genutzt werden, um die Belastungen für die Anlieger der Ausweichrouten möglichst gering zu halten. Deshalb braucht es nun adäquate, pragmatische Lösungen und nicht nur Begründungen, wieso etwas nicht geht“, so die Forderung der Reiseechtzeitanzeigen-Offensive.