Sport sollte für Kinder schon ab Anfang Mai wieder möglich sein
Lockerung der Einschränkungen, für die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen am geringsten gefährdete Altersgruppe, kann im Mai beginnen
Pforzheim/Stuttgart. Der Vorsitzende der FDP/DVP-Landtagsfraktion und Pforzheimer Abgeordnete Dr. Hans-Ulrich Rülke fordert die Einschränkungen für Kinder bzw. Schüler nach niederländischem Vorbild ab Mai zu lockern. „Kinder sollten ab Anfang Mai wieder die Möglichkeit erhalten sich sportlich zu betätigen. Auch die Beschulung aller Kinder und die Öffnung der Kitas muss im Laufe des Monats Mai, spätestens im Juni, wieder aufgenommen werden“, so Rülke. Regierungschef Mark Rutte gehe mit der nun beschlossen Aufhebung der Beschränkungen für Kinder den logischen Schritt, nachdem niederländische Daten zeigen, dass Kinder sich weniger infizieren und dass das Gesundheitsrisiko für diese Bevölkerungsgruppe gering ist. Der Präsident des Kinderschutzbundes Heinz Hilgers habe nämlich Recht, wenn er sagt: „Kinder brauchen ganz dringend andere Kinder.“ Nun könne man einwenden, dass Kinder das Virus dennoch übertragen könnten. Mediziner wie Professor Philipp Henneke, Leiter der Abteilung Kinder-Infektiologie der Uniklinik Freiburg, widersprechen dem. Seinen Erkenntnissen nach, weisen alle Daten darauf hin, dass die Ansteckungsfähigkeit von Kindern beim Coronavirus im Verhältnis zu anderen Infektionen geringer sei. „Es ist völlig falsch, wenn die Landesregierung bis nach den Pfingstferien die meisten Kinder von den Schulen fernhält, die Kitas bis zum September geschlossen halten will und den Kindern den Sport im Verein verweigert“, so Rülke. Die sozialen Kosten einer solchen Politik seien, bspw. durch häusliche Gewalt oder auch durch die Tatsache, dass viele Eltern mit kleineren Kindern dann nicht zur Arbeit gehen können möglicherweise größer als das Infektionsrisiko. Man denke nur an den Fall des Fünfjährigen in Mönchengladbach dessen Misshandlungen möglicherweise aufgefallen wären, hätte er die Kita besucht. Die weitreichenden Beschränkungen der Freiheits- und Bewegungsrechte
für die Bevölkerung dürften kein anhaltender Zustand sein