Schweickert fordert provisorischen Lärmschutz für Anwohner „Am Enzberg“

Wenn die Enztalquerung der A 8 im Jahr 2026 endlich fertig ausgebaut ist, soll für die Anwohnerinnen und Anwohner in Niefern-Vorort und Eutingen, die nur einen Steinwurf von der vielbefahrenen Autobahn entfernt wohnen, endlich alles besser werden. Bis es soweit ist, dauert es aber nicht nur noch viele Jahre, sondern es droht auch eine lange Leidenszeit, mit größerem Lärm als je zuvor. Grund dafür ist die seit August genutzte Behelfsfahrbahn auf Nieferner Seite, die den Verkehr noch näher als ohnehin schon an die Häuser an der Straße „Am Enzberg“ bringt. Nachdem die Behelfsbrücke über die nahegelegene B 10 in Betrieb geht, rückt schließlich auch der Verkehr in Richtung Stuttgart näher heran. Beide Maßnahmen sind aber nötig, um auf Eutinger Seite ab Oktober mit dem Bau der neuen breiteren Fahrbahn in Richtung Stuttgart beginnen zu können. Entlastung könnte es erst im Herbst 2024 geben, wenn die neue Gegenfahrbahn fertig ist und der Ausbau auf Nieferner Seite beginnt. „Jetzt, wo die Autobahn im wahrsten Sinne des Wortes zum Greifen nah ist, ist der Lärm durch den starken Verkehr beinahe unerträglich. Zudem halten die Leitplanken praktisch keinen Lärm ab. Das war mit den vorher genutzten Betonteilen noch besser“, beschreibt der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert die ihm zugegangenen Klagen von Anwohnern.

Bei einem Vor-Ort-Termin mit einigen Betroffenen überzeugte sich der Liberale nun selbst von den Verhältnissen. Dass nicht genügend Platz für klassische Lärmschutzwände sei, wie die Autobahn GmbH bereits vor einigen Wochen bekanntgegeben hatte, ließen die Teilnehmer des Rundgangs zwar gelten, sehen aber trotzdem noch Spielraum, um wenigstens etwas Lärm von den Häusern fernzuhalten. „Wenn die offenen Zwischenräume an den Leitplanken mit einigen Platten geschlossen werden würden, wäre dies schon eine Hilfe, um die Abrollgeräusche zu dämpfen. Ich werde die Autobahn GmbH deshalb darum bitten, ein solches Provisorium zu prüfen“, verspricht Schweickert. Ein weiterer Vorteil einer solchen Lösung sei, dass die Leitplanken im Notfall auch noch immer überstiegen werden könnten. Natürlich sei man aber auch für andere Alternativen offen, die zumindest etwas Abhilfe schaffen könnten.

Zudem wolle er noch einmal prüfen, welche Bestimmungen über den Baustellenbetrieb im Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2014 festgehalten wurden, um zu sehen, ob diese von der Autobahn GmbH eingehalten werden. Für den Niefern-Öschelbronner Gemeinderat steht fest, dass seitens der Bundesautobahngesellschaft noch einiges getan werden müsse, um die negativen Auswirkungen und Begleitumstände des Mammutprojekts im Enztal so gering wie möglich zu halten. Hierbei gehe es nicht nur um die Baumaßnahmen an der Autobahn selbst. Beispielsweise hätten der Ausweich- und Baustellenverkehr die Fahrbahn der Straße „Am Enzberg“ enorm in Mitleidenschaft gezogen. Schlaglöcher und lose Kanaldeckel seien schließlich, neben dem gewachsenen Verkehrsaufkommen, auch eine Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner und müssten nach aktuellem Stand zudem durch die Gemeinde ausgebessert werden. „Ich wünsche mir deshalb nicht nur größtmögliche Flexibilität, wenn es darum geht, den Ausbau der Enztalquerung anwohnerverträglich durchzuführen, sondern auch eine Übernahme der Kosten für Sanierungsmaßnahmen an umliegenden Straßen, die durch die Großbaustelle entstehen“, so Schweickert.