Wohnen im Norden ist städtisches Wagnisprojekt, wenn Grundlage für Realisierung fehlt FDP fordert mit Nachdruck Entwässerungskonzept

Die FDP-Gemeinderatsfraktion hat größte Bedenken, ob das von Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler vorangetriebene Projekt „Waldstadt“ überhaupt realisiert werden kann. Im Norden von Pforzheim soll ein 150 ha großes Areal als Wohngebiet für 15.000 bis 30.000 Bewohner entstehen. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Abwässer und das Niederschlagswasser nicht aus diesem Gebiet herausgeleitet werden können. „Frau Schüssler plant mal wieder ins Blaue hinein“, kommentiert der Fraktionsvorsitzende der FDP-Landtags und -Gemeinderatsfraktion Hans-Ulrich Rülke ihren jüngsten „Impuls“, schon mal einen Bauwagen ins Baugebiet zu stellen.

Gemeinderätin Monika Descharmes, Mitglied der FDP im Planungs- und Umweltausschuss der Stadt, ergänzt: „Vor jeder weiteren Planung muss erst einmal die technische Realisierung der notwendigen Entwässerung geklärt sein. Sonst ist jeder Cent für das Projekt unnütz hinausgeworfen“. Es habe den Anschein, dass Frau Schüssler den dritten Schritt vor dem ersten mache und sie ihre Traumstadt nicht nur gegen den Willen der Eigentümer und der Anwohner, sondern auch gegen technische Unmöglichkeiten durchboxen wolle. „Wenn die Verwaltung selbst davon spricht, dass die Planung des Gebiets ein Wagnis sei, so muss man fragen, ob der Haushalt der Stadt solche kostspieligen Träume und die daraus folgenden teuren Beratungs- und Entwurfskosten tragen kann, wenn die Grundlage der Realisierung fehlt“, kritisiert Descharmes. Daher habe die FDP-Fraktion beantragt, dass zunächst dem Gemeinderat schlüssig darzulegen sei, wie die Wasserentsorgung funktionieren soll, ehe weitere Aktivitäten und Ausgaben getätigt werden.