Bundesweit 70.000 Zahnärzte und fast 400.000 Beschäftigte noch ohne Corona-Schutzschirm
Pforzheim. Der Vorsitzende der FDP/DVP Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg und Pforzheimer Abgeordnete Dr. Hans-Ulrich Rülke fordert Nachbesserungen hinsichtlich der Unterstützung für Zahnarztpraxen, die von der Coronakrise gebeutelt werden.
„Mich haben einige Nachrichten von Zahnärzten aus der Region erreicht, die mit der schwierigen Situation rund um die Coronakrise in eine extrem ernste Lage gebracht wurden und sich um ihre Mitarbeiter und den Fortbestand ihrer Praxen sorgen“, so Rülke. Ende März sei mit dem „COVID19- Krankenhausentlastungsgesetz“ ein finanzieller Schutzschirm für Kliniken und Vertragsärzte gespannt worden, der aber die bundesweit 70.000 Zahnärzte und ihre fast 400.000 Mitarbeiter nicht umfasse.
„Die Zahnärzte kämpfen mit einem Rückgang der Behandlungsaktivität von etwa 80 Prozent, wie bspw. die Zahlen aus Bayern zeigen. Das hat gravierende finanzielle Folgen und birgt Insolvenzgefahren für viele, die das teure Equipment abbezahlen und ihre Mitarbeiter vergüten müssen.“ In der Region seien bereits viele Mitarbeiter auf Kurzarbeit gesetzt und müssen die finanziellen Folgen tragen. „Bundesgesundheitsminister Spahn lässt sich im Zusammenhang mit dem Krankenhausentlastungsgesetz auf seiner Ministeriumshomepage mit den Worten zitieren, alle, die im Gesundheitswesen arbeiten, bräuchten jetzt „unsere volle Unterstützung“. Ich kann nicht erkennen, dass das bei den Zahnärzten und den vielen Helferinnen und Helfern der Fall ist. Hier muss nachgebessert werden!“, so Rülke wörtlich.
Es sei zum einen unüblich, dass Zahnmediziner pauschal bei der Gesetzgebung ausgeklammert seien, zum anderen auch nicht richtig, das zu tun. „Diejenigen, die sich momentan um die Schmerzpatienten kümmern, haben nicht nur dramatische Umsatzeinbrüche, sie haben auch höhere Kosten, da sie sich, ihre Mitarbeiter und die Patienten besser schützen müssen. Fast eine halbe Million im Gesundheitswesen Tätige werden nach wie vor ausgeklammert. Insbesondere junge Ärzte müssen oft noch die im Schnitt 600.000 Euro für die Praxiseinrichtung abstottern. Wenn hier nicht schnell was passiert, schlittern viele in eine Insolvenz und ihre Mitarbeiter landen auf der Straße. Das muss verhindert werden“, so Rülke abschließend.