Rülke und Schweickert fordern Verbesserungen bei Schulbegleitung

Pforzheim/Enzkreis. Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter sollen es Kindern mit geistigen oder körperlichen Behinderungen ermöglichen, reguläre Schulen zu besuchen. Sie sind somit ein entscheidender Baustein für die inklusive Beschulung. Verbesserungen in diesem Bereich fordern nun der Pforzheimer FDP-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke und der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert. Insbesondere die langen Wartezeiten zwischen Antrag und endgültiger Besetzung sind den beiden Liberalen ein Dorn im Auge. Laut Angaben der Landesregierung aus einer Kleinen Anfrage (Drucksache 17/4050) wartet man aktuell in Pforzheim durchschnittlich über 4 Monate lang bis eine Schulbegleitung gefunden wird. Kein bisschen besser sieht es im Enzkreis aus, denn auch dort wartet man drei bis sechs Monate. Als Gründe führen die Verwaltungen neben dem durch das Bundesteilhabegesetz verlängerten Gesamtprozess auch den Fachkräftemangel an. „Als die damalige grün-rote Landesregierung vor einigen Jahren die inklusive Beschulung vorangetrieben hat, hat man wieder einmal vergessen, die zusätzlichen pädagogischen Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Auch in zwischenzeitlich sieben Jahren Grün-Schwarz wurde dieser Fehler nicht ausgebügelt. Die Schulbegleitung wirkt aktuell vielfach wie eine Mangelverwaltung“, üben Rülke und Schweickert Kritik. Das Land müsse endlich seine Hausaufgaben machen und stärker unterstützen.

Die fehlenden Fachkräfte führen im Enzkreis in „sehr wenigen Fällen“ gar dazu, dass eine Teilnahme betroffener Kinder am Präsenzunterricht nicht möglich ist, weshalb Schweickert, der als Kreisrat selbst Mitglied im Beirat Inklusion des Kreistags des Enzkreises ist, verstärkte Anstrengungen zur Fachkräftegewinnung seitens des Landes aber auch des Landkreises fordert. „Der Enzkreis leistet bereits gute Arbeit im Bereich Inklusion. Dass aber Kinder mit teilweise schweren körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen aufgrund von fehlendem Personal nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, ist nicht nur für die Kinder selbst, sondern auch für die Familien mit großen Belastungen durch den ohnehin hohen Betreuungsaufwand verbunden. Der Fachkräftemangel darf also nicht als Ausrede dafür herhalten, dass Teilhabe an Bildung nicht in der gebotenen Form stattfinden kann. Es braucht eine umfassende Strategie, um die Probleme zu lösen“, so der Enzkreisabgeordnete.

Dem schließt sich Rülke an und betont dabei auch die Leistungen der Lehrkräfte und Schulbegleitungen. „Die Lehrerinnen und Lehrer, Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter leisten großartige Arbeit und tragen entscheidend zur erfolgreichen Inklusion bei. Auch der größte Einsatz kann allerdings irgendwann mangelnde Ressourcen nicht mehr ausgleichen. Die grün-schwarze Landesregierung verlässt sich jedoch immer wieder darauf, dass das vorhandene Personal mit seiner Einsatzbereitschaft für die eigenen Versäumnisse aufkommt“, sieht auch Rülke das Land in der Pflicht.

Die FDP-Landtagsfraktion werde der Landesregierung bei diesem Thema auch künftig auf den Zahn fühlen, bis notwendige Verbesserungen erreicht seien, erklären Rülke und Schweickert schließlich.