Rülke und Schweickert: Klassischen Mittelstand nicht vergessen

Betriebe zwischen 50 und 250 Mitarbeitern stellen ein Drittel der Arbeitsplätze, gehen aber bei Landeshilfen bislang leer aus
Pforzheim/Enzkreis. Die beiden regionalen Abgeordneten der Landes-FDP, der Pforzheimer Fraktionsvorsitzende Dr. Hans-Ulrich Rülke und der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses Prof. Dr. Erik Schweickert aus dem Enzkreis, fordern das Landeswirtschaftsministerium dazu auf, in der Krise auch an den klassischen Mittelstand zu denken.
„Uns hat ein Schreiben des Baden-Württembergischen Brauerbundes erreicht, das exemplarisch die Nöte des klassischen Mittelstandes mit einer Mitarbeiterzahl zwischen 50 und 250 Mitarbeitern beschreibt“, so Hans-Ulrich Rülke. „Dieser ist in der Coronakrise vom CDU-geführten Wirtschaftsministerium bislang völlig unberücksichtigt geblieben, hat aber auch massiv zu kämpfen.“
Diese Betriebsgröße stelle landesweit rund ein Drittel der Beschäftigten, ergänzt Erik Schweickert. „Wir haben eine ganze Reihe solcher Unternehmen in Pforzheim und im Enzkreis und vielen geht es so wie den Brauern. Unsere mittelständischen Brauereien sind darauf angewiesen, auf Volksfesten und in den von ihnen belieferten Gaststätten ihre Produkte zu verkaufen. Angesichts des Shutdowns fällt das weg, die Soforthilfen des Landes können sie aber dennoch nicht beantragen, sobald sie 51 oder mehr Mitarbeiter haben. Wir fordern deshalb die Landesregierung auf, nachzubessern und denjenigen, die ebenfalls existenzgefährdend von der Krise betroffen sind, unbürokratisch und rasch zu helfen.“
Die beiden liberalen Abgeordneten sind überzeugt davon, dass viele Betriebe in Pforzheim und dem Enzkreis es nicht überleben werden, wenn über Monate hinweg ohne Kompensation die Kosten weiterliefen, die Umsätze aber durch die verfügten Einschränkungen ausblieben. „Wir fordern deshalb Direkthilfen für akut gefährdete Betriebe zwischen 50 und 250 Mitarbeitern, zumindest aber zinslose Darlehen, die über einen relativ langen Zeitraum gestreckt zurückbezahlt werden können. Langfristig sind die kulturellen und volkswirtschaftlichen Schäden wesentlich gravierender, wenn man den Mittelstand pleite gehen lässt, als wenn nun direkt und unbürokratisch geholfen wird“, so Rülke und Schweickert abschließend.