Schweickert befürchtet bewusste Schwächung von Verkehrsknotenpunkt Mühlacker durch NVBW

Der FDP-Enzkreisabgeordnete und Sprecher des Aktionsbündnisses „Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn“ Prof. Dr. Erik Schweickert zeigt sich auch weiterhin unzufrieden mit den Erklärungen der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) zum Aus der bisherigen Direktverbindung zwischen Mühlacker und Heidelberg. In einem Schreiben an die Stadt Mühlacker, welches dem Liberalen vorliegt, hatte die NVBW das Ende der Regionalexpress-Verbindung noch einmal ausführlicher erklärt. Besonders stört Schweickert die Begründung, dass eine parallele Führung des bisherigen fliegenden Heidelbergers und der neuen Regionalexpress-Linie 73 zwischen Karlsruhe und Heidelberg nicht finanzierbar sei und über dem Landesstandard liege. „Was dort zwischen den Zeilen steht, ist, dass dem Land die Verbindung zwischen Karlsruhe und Heidelberg wichtiger ist, als die Verbindung von Mühlacker nach Heidelberg. Das ist eine eindeutige politische Entscheidung zum Nachteil des Enzkreises und sollte von den Verantwortlichen der NVBW und des grün-geführten Verkehrsministeriums dann auch einmal klar so benannt werden“, macht der Enzkreisabgeordnete deutlich.

Die bereits zum Fahrplanwechsel am Wochenende umgesetzte kleine Verbesserung über die Verbindung RB 17c mit Abfahrt 6:35 Uhr in Mühlacker mit Umstieg in Bruchsal, die eine Ankunft in Heidelberg um 7:49 Uhr ermöglicht, sei nur ein schwacher Trost. Angesichts der langen Fahrtdauer sei deshalb ein zusätzliches Zugpaar des RE 17b mit Abfahrt in Mühlacker um 7:01 Uhr geradezu zwingend. „Aus meiner Sicht muss diese Prüfung positiv ausfallen und ich fordere deshalb, die offenen Finanzierungsfragen schnellstmöglich zu klären“, so Schweickert.

Aus dem Schreiben der NVBW sei insgesamt deutlich herauszulesen, dass man die Bedeutung des Bahnhofs Mühlacker für den Schienenverkehr herabstufen wolle. Anders seien Erklärungen, das Pendeln zwischen Heidelberg und Stuttgart sei nun mit nur einem Umstieg und geringem Zeitverlust in Karlsruhe-Durlach statt vormals Mühlacker möglich, kaum zu verstehen. Schleierhaft bleibe so jedoch, wie die Ziele der Verkehrswende erreicht werden sollen. „Ich kann nicht auf der einen Seite versprechen, auch im ländlichen Raum attraktive Nahverkehrsverbindungen zu schaffen und auf der anderen Seite wichtige regionale Knotenpunkte wie den Bahnhof Mühlacker Stück für Stück ihrer Bedeutung zu rauben. Der Enzkreis braucht attraktive Schienenverbindungen in alle Richtungen und der Bahnhof Mühlacker spielt dabei eine entscheidende Rolle. Das müssen auch die NVBW und das Landesverkehrsministerium endlich angemessen berücksichtigen und bei künftigen Fahrplanänderungen wieder zusätzliche Direktverbindungen schaffen!“, stellt Schweickert schließlich eine deutliche Forderung auf.