Aufgrund verstärkt auftretender Klagen von Anwohnern über große Lärmbelastungen, die insbesondere an den Wochenenden durch Motorräder verursacht werden, schlägt der Landtagsabgeordnete und FDP-Fraktionsvorsitzende im Kreistag des Enzkreises Prof. Dr. Erik Schweickert einen Beitritt des Enzkreises zur „Initiative Motorradlärm“ vor. Diese hatte sich im Juli 2019 gegründet und bis Ende April 2020 schon 95 Mitglieder gewinnen können, darunter 87 Städte und Gemeinden sowie 8 Landkreise. Geht es nach Schweickert soll bald auch der Enzkreis dazugehören. „Ich erhalte zunehmend Beschwerden lärmgeplagter Anwohner über laut aufdrehende Motorradfahrer, sodass der Enzkreis jetzt zeigen sollte, dass er dieses Thema an der Wurzel packen möchte“, erklärt der Liberale. Innerhalb des Kreisgebiets gebe es viele Strecken, die gerne von einigen Motorradfahrern genutzt würden, ohne Rücksicht auf die Bewohner der anliegenden Gemeinden zu nehmen. Deshalb habe er Landrat Bastian Rosenau einen Beitritt des Enzkreises vorgeschlagen.
Die Initiative fordert, unterstützt von der Landesregierung, die Europäische Union, die Bundesregierung, die Motorradhersteller und nicht zuletzt auch die Motorradfahrer daher dazu auf, größere Anstrengungen zu unternehmen, um Motorradlärm spürbar zu reduzieren. Dazu fordert sie, dass die Motorräder selbst leiser werden müssen, dass leiser gefahren wird und nicht zuletzt auch eine schärfere Bestrafung rücksichtsloser Fahrweisen. Die Beschwerden innerhalb des Enzkreises und nicht zuletzt auch die große Beteiligung an der Initiative durch Kommunen und Landkreise zeigen nach Ansicht des Enzkreisabgeordneten, dass eindeutiger Handlungsbedarf in diesem Bereich bestehe und dass offensichtlich viele Menschen hinter den Zielen der Initiative stünden. „Ich habe schon einige positive Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern erhalten und hoffe, dass mein Vorschlag auch im Kreistag parteiübergreifend entsprechenden Rückhalt findet“, appelliert Schweickert. Landrat Bastian Rosenau habe ihm zumindest schon einmal mitgeteilt, dass der Vorschlag bei der nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses zur Sprache kommen solle.
Auf die schon zum Ende des letzten Jahres von der FDP-Kreistagsfraktion beantragten Lärmdisplays muss jedoch noch weiter gewartet werden. So sei es nach Aussage des Landrats aufgrund der Corona-Pandemie zu Verzögerungen bei der Planung und Umsetzung gekommen. Geplant sei, dass zwischen Hersteller, Straßenmeisterei, Straßenverkehrsbehörde und den betroffenen Gemeinden Standortalternativen geprüft werden sollen. Immerhin könne der Enzkreis jetzt jedoch wieder von einem Förderprogramm des Landes profitieren. Angesichts der fortschreitenden Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen fordert Schweickert jedoch baldige Fortschritte, da das Display schnell und flexibel eingesetzt und deshalb an besonders belasteten Strecken kurzfristige Abhilfe schaffen könne. „Es kommt jetzt darauf an, dass der Enzkreis zeigt, dass er bereit ist, zu handeln und effektiv gegen Lärm vorzugehen“, so der Freie Demokrat.
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