Rülke zu Gast bei Osterfeld-Realschule Schulleiter Martin Hohloch und Konrektor Arnd Halblaub laden FDP-Abgeordneten zu Schulbesuch ein

Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion und Pforzheimer Abgeordnete Dr. Hans-Ulrich Rülke hat auf Einladung des Rektors Martin Hohloch und des Konrektors Arnd Halblaub die Osterfeldrealschule besucht. Die vierzügige Schule in der Pforzheimer Weststadt mit ca. 100 Schülern pro Jahrgang und insgesamt rund 600 Schülern weise eine große Heterogenität in der Leistungsfähigkeit der Schüler auf, berichten die Rektoren dem Abgeordneten über die Herausforderungen des Unterrichts. Eine deutliche Verschärfung der Situation habe sich für die Realschule durch den Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung ergeben. „Dass hier ein Qualitätsverlust erkennbar ist, geht vielen Realschulen im Land so“, weiß Rülke aus vielen anderen Gesprächen. „Die Illusion, die Leistungsstarken würden die Leistungsschwachen mitziehen, funktioniert einfach nicht. Die Lehrer kommen an ihre Grenzen. Deshalb gibt es im Prinzip immer eine Klasse pro Stufe aus Schülern, die an der Hauptschule oder Werkrealschule besser aufgehoben wäre“, weisen die beiden Rektoren auf die Schwierigkeiten der letzten Jahre hin. Deshalb sei das Ansinnen der FDP, die verbindliche Grundschulempfehlung wieder einzuführen, unterstützenswert. Ebenso sind sich Rülke, Hohloch und Halblaub über die Notwendigkeit einig, die Hauptschulen und die Werkrealschulen zu erhalten, die über Jahrzehnte hinweg für viele Bildungserfolge wichtig gewesen seien. „Aus unserer Sicht ist ein entscheidendes Kriterium für den Bildungserfolg der Kinder und Jugendlichen, die zu ihnen passende Schule zu besuchen und unkompliziert die Schule wechseln zu können, etwa wenn ein ‚Spätzünder‘ sich anfangs schwer tut und binnen kurzer Zeit dann rasch aufholt“, zeigen sich die drei einmütig.

Es sei auch nicht zielführend, dass es von Klasse 5 nach Klasse 6 in der Realschule keine Versetzungsentscheidung gebe, weil dadurch ein Aufrücken der Schülerinnen und Schüler in die nächst höhere Klassenstufe leistungsunabhängig erfolge und somit die Schülerinnen und Schülern nicht die Möglichkeit haben größere Lerndefizite aufzuarbeiten, es sei denn sie würden die Klassenstufe freiwillig wiederholen, was in der Praxis jedoch kaum der Fall ist. Außerdem sei man sich darüber einig, dass es schlecht sei, dass die Gemeinschaftsschule beim Klassenteiler privilegiert ist. „Ein Klassenteiler 28 für alle Schularten wäre wünschenswert und würde die Osterfeld-Realschule enorm entlasten“, so Hohloch und Halblaub.

Privilegiert hingegen sei die Schule selbst, und zwar mit ihrer eigenen Lehrerschaft loben Hohloch und Halblaub die eigenen Kollegen insbesondere beim Thema Digitalisierung. „Wir haben sehr engagierte Kollegen, die mit viel Verve und Einsatz die Schule bei der Digitalisierung voranbringen möchten. Einzig die hochbürokratische Mittelverteilung nach dem Digitalpakt macht uns hier und da in der Umsetzung das Leben schwer.“

Auch viele Themen im Bereich der kommunalen Schulpolitik habe man diskutiert. Über einen Neubau der Osterfeld-Grundschule, die Frage der Ganztagsbeschulung, die angemessene Ausstattung der Schule, die Frage, wie sinnvoll Unterricht in Containern ist und die Erwartungen hinsichtlich der kommenden Schülergenerationen habe man besprochen.

Rülke verspricht, sich weiterhin für die Anliegen der Realschule einzusetzen und sofern er an der nächsten Landesregierung beteiligt sei, danach zu sehen, dass diese neben den anderen Schularten wieder einen gleichberechtigten Platz im Repertoire eines vielgliedrigen Schulsystems erhalte.