Kontroverse um Brückensperrung hält trotz bevorstehendem Abriss an Schweickert fordert weiterhin verbesserte Kommunikationspolitik der Autobahn GmbH

Am kommenden Wochenende steht die nächste Vollsperrung der A 8 zwischen den Anschlussstellen Pforzheim-Süd und Pforzheim-Nord an, bei der erneut mehrere notwendige Maßnahmen für den sechsstreifigen Ausbau der Enztalquerung gebündelt durchgeführt werden soll. Danach wird dann auch die bereits seit dem vergangenen Freitag gesperrte Brücke der K 4500 über die A 8 Geschichte sein. Die Kontroverse über deren kurzfristig vorgezogenen Abriss hält jedoch weiter an. Ende September hatte der FDP-Enzkreisabgeordnete Prof. Dr. Erik Schweickert konkrete Auskunft über die Gründe des Vorzugs von der Direktorin der Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH Christine Baur-Fewson verlangt. Deren Rückmeldung lässt zwar Hoffnung auf einen raschen Baufortschritt aufkommen, verringert aber nicht die Zweifel an der Kommunikationspolitik der hiesigen Niederlassung der Bundesautobahngesellschaft. „Bis heute gibt es keine offizielle öffentliche Verlautbarung der Autobahn GmbH Südwest, wieso der Abriss der K 4500-Brücke vorgezogen wurde, obwohl ich dies mehrfach gefordert habe. Auch eine offizielle Information an den Projektbegleitkreis hat es nie gegeben und was mich aktuell am meisten ärgert ist, dass die von ihren Feldern abgeschnittenen Landwirte weiterhin im Regen stehen gelassen werden, obwohl offensichtlich ist, dass die Behelfsbrücke am Sallenbuschweg zu schmal ist“, so Schweickert.

Wären nicht die Probleme mit der Behelfsbrücke und den für die Landwirtschaft unzumutbaren Umleitungsstrecken über die B 10 oder Wurmberg sowie die katastrophale Kommunikationspolitik Baur-Fewsons, ließe sich die vorgezogene Sperrung der K 4500 sogar als ausgesprochen positiv verkaufen, offenbart der Liberale weiter. Somit wäre es auch nicht zu Spekulationen über den Brückenabriss als Lückenfüller für einen sonst drohenden mehrmonatigen Baustopp der Gesamtmaßnahme gekommen. Stattdessen habe sich die Möglichkeit des Vorzugs nach Angaben Baur-Fewsons nur ergeben, weil der Autobahnausbau am Stuttgarter Hang schneller als erwartet voranschreite und man nun unterbrechungsfrei weiterbauen wolle. Zudem könne die neue Brücke voraussichtlich bis Mitte 2025 statt wie ursprünglich geplant erst Ende 2026 fertiggestellt und die Zeit der verkehrlichen Einschränkungen damit reduziert werden. Aktuell gebe es auch keine größeren Probleme mit Lieferketten, hatte die Direktorin der Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH dem Abgeordneten mitgeteilt. „Positive Nachrichten über einen zügigen Baufortschritt sind eigentlich das, worauf die ganze Region hofft. Umso unverständlicher ist es, dass derartige Informationen und deren Folgen dann nicht öffentlich bekanntgegeben werden“, macht Schweickert seinen Unmut über die Verschlossenheit der Autobahn GmbH Südwest und seiner Direktorin deutlich.

Angesichts der anstehenden Saatzeit in der Landwirtschaft fordert der Enzkreisabgeordnete nun ein sofortiges Zugehen der Autobahngesellschaft auf die vom Brückenabriss betroffenen Landwirte und eine baldige Sitzung des Projektbegleitkreises. „Ich sehe dringenden Gesprächsbedarf was die Kommunikation über das Gesamtprojekt angeht. Es muss klarer, eindeutiger, schneller und umfassender informiert werden.

Sonst können wir uns Gremien wie den Projektbegleitkreis künftig sparen. Ich finde es bezeichnend, dass es nicht einmal auf die presseöffentliche Aufforderung, eine Erklärung abzugeben, eine entsprechende öffentliche Reaktion Frau Baur-Fewsons gibt. Offenbar möchte man lieber im stillen Kämmerlein bleiben, statt umfassend zu informieren“, sieht Schweickert große Kommunikationsdefizite bei der südwestlichen Niederlassung der Autobahn GmbH.