Zu dem am heutigen Mittwoch bekanntgegebenen „Projektfortschritt“ zum Bau der A8 in der Enztalquerung erklärt der FDP-Landtagsangeordnete für den Enzkreis, Prof. Dr. Erik Schweickert: „Schon wieder kann der verbindlich zugesagte Zeitplan zum Start des Ausbaus der A8 in der Enztalquerung nicht eingehalten werden. Dies ist abermals ein Armutszeugnis der Planung“ so Schweickert, der das Regierungspräsidium Karlsruhe aufforderte, nun endlich alles dafür zu tun, dass die Enztalquerung nicht zu einer ‚Never Ending Story‘ wird. Schweickert weiter: „Es braucht endlich einen soliden Zeitplan für die Bauarbeiten an der Enztalquerung der A8. Weitere Verschiebungen sind für die Bürgerinnen und Bürger der Enzkreisgemeinden nicht vertretbar, die seit der Planfeststellung im Jahr 2014 nun seit 6 Jahren warten. Und dies nach über zehnjährigem Streit im Vorfeld der Planfeststellung.“
War es im Jahr 2019 noch ein Versagen der beauftragten Ingenieurbüros, schafft es nun das Regierungspräsidium Karlsruhe nicht, die eingereichten Unterlagen zeitnah genug zu prüfen. „Wie will man da in Zukunft den Aussagen der Behörden noch Glauben schenken?“ fragt Schweickert kritisch nach, der erst vor kurzem mitgeteilt bekommen hatte, dass auf Grund von Unkenntnis der A8-Ausweichverkehre eine weitere Zusage aus dem Verkehrsbereich von der Landesregierung für den Enzkreis nicht eingehalten werden soll. „Auch die geplanten und zugesagten Reiseechtzeitanzeigetafeln, die schon vor der Baumaßnahme in der Enztalquerung kommen sollten, waren leere Versprechungen aus dem Verkehrsministerium“ wiederholt Schweickert seine Kritik und fordert angesichts der Verschiebung der Baumaßnahme auf Anfang 2021 erneut, zusätzlich zur Reisezeit auf der Autobahn auch die Reisezeiten für Alternativrouten anzuzeigen.
Ferner schwant Schweickert in Bezug auf die Realisierung sowie die Bauzeit und die Gewährleistung böses, wenn die Gesamtmaßnahme jetzt – wie vom RP mitgeteilt – in mehrere Lose übergehen soll. „Anscheinend hat man bei den verantwortlichen Stellen aus der Historie der Enztalquerung nichts gelernt. Denn die Problematik dieser Baumaßnahme mit den ungünstigen Höhenfixpunkten im Enztal entspringt einzig und allein der damaligen Entscheidung, den Ausbau der A8 zwischen Karlsruhe und Stuttgart nicht als eine einzige Maßnahme, sondern in Teilmaßnahmen auszuschreiben“ erinnert Schweickert an die Einzelauschreibungen (Pforzheim-West bis Pforzheim-Nord / Raststätte bis Heimsheim / Heimsheim bis Leonberg / Karlsbad bis Pforzheim-West). Somit wurde je Maßnahme nur jeweils für sich optimiert und im Ergebnis wurde dadurch das letzte Stück der A8 in der Enztalquerung noch schwieriger. Jetzt begeht man diesen Fehler erneut, und unterteilt die Gesamtmaßnahme der Enztalquerung wieder weiter. „Bei mehreren Akteuren gehe ich nicht von einem Zeitgewinn, sondern von einer weiteren Verkomplizierung aus“ so Schweickert, der insbesondere kritisiert, dass nun die Verantwortlichkeit für die Gesamtmaßnahme fehlt. „Es gab einmal auf der A8 im Enzkreis Zeiten, in der im RP alles in einer Hand lag. Da wurde der Ausbau auf den Monat punktgenau fertig. Jetzt werden uns die Schnittstellen zwischen den Losen noch viel Ärger bringen“ so Schweickert abschließend.
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