Nachdem es seit vielen Jahren widersprüchliche Informationen zu den möglichen neuen Gewerbegebieten in Pforzheim gab, soll nach derzeitigem Stand im Mai 2020 endlich eine Entscheidung zwischen dem Waldgebiet Klapfenhardt und dem Ochsenwäldle fallen. Da eine Entscheidung zugunsten des Ochsenwäldles an der Autobahnausfahrt Pforzheim-Süd auch direkte Auswirkungen auf die anliegenden Gemeinden Niefern-Öschelbronn und Wurmberg hätte, schlägt die Niefern-Öschelbronner FW/FDP-Gemeinderatsfraktion jetzt vor, dass eine gemeinsame Begehung der möglichen Gewerbeflächen durch die Gemeinderäte der betroffenen drei Kommunen stattfindet. „Wir halten es für eine gute Idee, sich das Ochsenwäldleeinmal gemeinsam anzuschauen und sich ein direktes Bild zu machen, unabhängig von der späteren Entscheidung“, erklärt der FW/FDP-Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete des Enzkreises Prof. Dr. Erik Schweickert, der jedoch offen zugibt, dass er eine Entscheidung für das Ochsenwäldle begrüßen würde.
„Es wäre ein starkes Signal der Stadt Pforzheim, wenn sie in dieser Frage auf die Umlandgemeinden im Enzkreis zugeht. Sowohl Niefern-Öschelbronn als auch Wurmberg würden neben Pforzheim von einem Gewerbegebiet Ochsenwäldle sicher mitprofitieren“, so Schweickert. Zudem verweist er darauf, dass es dort im Vergleich zu Klapfenhardt sicherlich einfacher zu lösende Naturschutz-, Umwelt- und Forstprobleme geben würde. Diesen Punkt hatten auch viele weitere Kritiker immer wieder als Grund für ihre Ablehnung eines Gewerbegebiets Klapfenhardt angeführt.
Noch wichtiger für den Niefern-Öschelbronner Schweickert ist allerdings, dass sowohl Niefern-Öschelbronn als auch Wurmberg in den letzten Jahren teilweise eigene Planungen für Gewerbegebiete zurückgestellt hatten, da damals von der Pforzheimer Rathausspitze im Gemeinderat von Niefern-Öschelbronn konkrete Zusagen gemacht wurden, bei denen die beiden Enzkreisgemeinden Flächenanteile eines Interkommunalen Gewerbegebiets Ochsenwäldle bekommen hätten. „Auch im Enzkreis werden Gewerbeflächen benötigt, insofern wäre es wichtig, dass auf die Aussagen aus Pforzheim auch langfristig Verlass ist“, so der FDP-Politiker.
Hoffnung setzt er dabei auf die angedachte Begehung: Wenn sich Vertreter aller drei Kommunen noch einmal vor der Entscheidung im Pforzheimer Gemeinderat direkt am betroffenen Gebiet treffen und Argumente austauschen, würde vielleicht noch einmal deutlich werden, dass jeder von der Zusammenarbeit bei einem Gewerbegebiet Ochsenwäldle profitieren würde. „Deshalb hoffen wir, dass unser Vorschlag nicht nur im Niefern-Öschelbronner Rat, sondern auch in Wurmberg und Pforzheim positiv aufgenommen wird“, drückt die FW/FDP-Fraktion ihre Hoffnung aus.